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DHH841 > DCBO     01.06.11 20:14l 115 Lines 5688 Bytes #999 (360) @ BAY
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Read: GAST DDK716
Subj: Grobian Schrottfunk: CB-Funker wollen gehört werden
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(31.05.11) CB-Funker wollen gehört werden

Wer ein Hobby betreibt, besonders wenn es staatlich "geregelt" ist, muß heute
mit der Politik und den Behörden in ständigem Kontakt stehen, sonst passieren
Dinge, die man gar nicht weiß, nicht versteht oder gar nicht will.

Als der CB-Funk anfing, war erst einmal nichts wirklich erlaubt. Die Leute, die
funken wollten, mußten sich zusammenschließen. Nur als "Funkhilfsclub" bekam
man Funkgenehmigungen, als Einzelpersonen so gut wie nicht. Ja, ja das ist
schon ganz lange her. 

Später gab es CB-Funk für Jedermann: Mit 12 Kanälen und maximal einem halben
Watt Sendeleistung. Viele Funker wollten aber mehr. Erst, als sie sich
zusammengeschlossen und mit den CB-Herstellern und Importeuren und den Behörden
vernünftig gesprochen hatten, kam Bewegung in die Geschichte: Erst 22, dann 40
Kanäle sogar mit 4 Watt, wenn auch mit einer komischen 40FM/12AM Regelung.

Heute haben wir 80 Kanäle FM, AM und sogar SSB und Richtantennen (pardon
"beliebige Antennen") und bald bis zu 12 Watt Sendeleistung, das kommt nicht
von ungefähr! Das ist und war harte Arbeit!

Neulich hat die Bundesnetzagentur (die "Post" ist nicht mehr zuständig, FTZ und
ZZF gibts nicht mehr, das BAPT heißt nicht mehr RegTP sondern BNetzA!) einen
Entwurf für einen neuen Frequenznutzungsplan im Internet veröffentlicht und
alle "Kreise" aufgefordert, sich dazu zu äußern.

Die DCBO hat das getan und auf die neue Europa-Norm und die neue
CEPT-Entscheidung hingewiesen. Die Deutsche Funkallianz (DFA) auch, die - zu
Recht - bemängelt, daß für den CB-Funk nicht mehr 4 Watt gemessen an der
Antennenbuchse an 50 Ohm, sondern "nur noch" 4 Watt ERP (äquivalente
Strahlungsleistung) erlaubt sind. 

Diese ERP-Methode gefällt den Fernmeldeverwaltern, weil eine Funkanlage nicht
nur aus dem Funkgerät, sondern auch aus Stromversorgung, Mikrofon, Lautsprecher
und vor allen Dingen einer Antenne besteht und man das insgesamt betrachten
muß. Das Problem ist aber, daß diese äquivalente Strahlungsleistung ein
kompliziertes theoretisches Gebilde ist, das nur ganz wenige Leute wirklich
verstehen. Und wer dann denkt, daß er ERP verstanden hat, dann kommt EIRP ins
Spiel, das ist noch ein Tick komplizierter. Messen kann man das alles nicht
wirklich, nur kompliziert ausrechnen. Muß das sein?

Bisher war die BNetzA davon ausgegangen, daß eine handelsübliche CB-Antenne
einen Gewinn von 1 (im Fachdeutsch 0 dBd oder 0 deziBel über Dipol) hätte.
Schaut man aber in die Prospekte bestimmter Hersteller, so überschlagen die
sich mit "Gewinnen" und - würden die Zahlen stimmen - hätten wir mehr als 4
Watt ERP. Die DFA schlägt nun vor, einfach die ERP Grenze auf 35 Watt hoch zu
setzen, weil ja bald 12 Watt PEP erlaubt sind und wenn die Antenne dann ein
bischen Gewinn hat, wäre das ein sinnvoller Wert.

Nun kommt die Politik ins Spiel. Die entscheidenden Leute sind Politiker, meist
Juristen, mit Funktechnik haben die wenig am Hut. Die sehen nur 35 ist höher
als 10 oder 4. Was das alles bedeutet, sehen sie nicht.

Die Aufgabe der CB-Funker ist es nun, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen,
daß 35 Watt ERP genauso harmlos sind, wie es die 4 Watt sind oder waren, denn
CB-Funker funken seit 30 Jahren und lizensierte Funkamateure auch - mit ganz
legal - durchaus höheren Leistungen.

Diese Öffentlichkeitsarbeit ist nicht einfach. Da ist des wichtig, daß sich die
CB-Funker einig sind. Das sind sie längst, denn die Basis will funken, nur die
Verbandsmenschen grummeln manchmal noch, warum der Verband "besser" oder
"schlechter" als der andere ist.

Der Deutsche Arbeitskreis- für CB- und Notfunk hat es versäumt, sich zum
Frequenzplan zu Wort zu melden, ist damit "raus" aus dem Spiel. Die Zeiten, wo
man Franz Ahne die Drecksarbeit machen ließ und dafür seine Launen und
Vorlieben ertragen mußte, sind vorbei. Jetzt muß endlich selbst gedacht und
gehandelt werden und endlich der Kontakt zu den andern Organisationen und vor
allen Dingen zur funkenden Basis gesucht und gefunden werden! Oder man löst in
allen Ehren den DAKfCBNF auf und seine verbliebenen Mitglieder tun sich mit den
anderen verbliebenen Gruppen und Organisationen frisch zusammen. Das muß kein
großer Verband mit e.V. und Satzung sein, das müssen Leute sein, die wissen,
was sie wollen und die sich miteinander unterhalten und ein gemeinsames Ziel
finden können, das klassische Sprachfunker, Gatewayfreunde und
Packet-Datenfunker unter einen Hut bekommt, ohne ewigen Streit und
gegenseitiges "Die andern sind doof".

Funk ist nämlich nicht nur ein Hobby, sondern es gibt auch viele Anwender, die
mit Funk Geld verdienen wollen und müssen, sei es mit Betriebsfunk, Bündelfunk,
Mobiltelefonen und und und... CB-Funker sind dort gerne willkommen, wenn sie
mit Ruhe und Sachverstand mitdiskutieren, welche Organisation die falsche oder
"richtige" ist, interessiert dort absolut keinen.

Die Ära Franz Ahne ist unbemerkt zu Ende gegangen. Eine ideale Gelegenheit für
einen Neuanfang oder ein kompletter Abschied von der Bühne in allen Ehren und
in aller Stille.

Freundliches Funken wünscht

Grobian Schrottfunk

Haben Sie auch eine Meinung? Melden Sie sich im DCBO-Forum
(http://www.dcbo-forum.de) oder schreiben an Grobian Schrottfunk
(grobian.schrottfunk@dcbo.net)eine e-mail.

--

Die DCBO informiert:

Das war die Meinung von Grobian Schrottfunk und muß nicht unbedingt die Meinung
der DCBO wiederspiegeln. Kann sie aber :-)

Geschrieben von Henning Gajek am 31.05.2011 

--

Quelle: http://www.dcbo.net/articles.php?article_id=270

  * Mit freundlicher Genehmigung der DCBO ins Packet-Radio übernommen *

73 de Hans!
 


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