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DHH841 > AGZ      27.11.11 13:50l 172 Lines 7661 Bytes #999 (360) @ BAY
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Subj: HamRadio 2day 384-2011
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(c) AGZ e.V. 2001-2011              DL: HamRadio 2day 384-2011
                                             27. November 2011
                               
                      Autor und Redakteur
                         Ralph, DC5JQ


NEUE REGELN FUER FUENF MEGAHERTZ IN DEN USA

(rps)  In Deutschland ist eine Nutzung im Amateurfunk  absolut
undenkbar - schliesslich gehoeren diese Frequenzen ja auch dem
Militaer,  und von denen ist nun wirklich nicht das  geringste
Entgegenkommen  zu  erwarten. In den USA  ist  das  vollkommen
anders:  Hier definierte die Regulierungsbehoerde FCC  am  18.
November  aufgrund  einer  Initiative des  Amateurfunkverbands
ARRL neue und vor allem deutlich bessere Nutzungsbedingungen -
in  konstruktiver  Absprache mit den  anderen  Nutzern  dieser
Frequenzen.

Alle  Funkamateure  der General, Advanced  und  Amateur  Extra
Class duerfen 30 Tage nach Veroeffentlichung durch die FCC 100
Watt  an  effektiver  Strahlungsleistung  verwenden,  das  ist
immerhin  eine Verdoppelung. Im Bereich 5330,6 bis 5406,4  kHz
stehen  kuenftig  fuenf Einzelfrequenzen zur Verfuegung.  Auch
Datenuebertragungsmodi   werden   erstmals   jetzt    erlaubt,
beispielhaft  seien RTTY, Pactor jeder Art und PSK31  genannt.
Genauer  wird  alles  moeglich  sein,  was  sich  hinter   den
Sendearten   J2B   und  J2D  verbirgt.  Die  Sensation:   Auch
Morsetelegrafie darf bald erstmals auf Sechzigmeter in den USA
verwendet werden.

Laut  der  englischen Wikipedia haben zurzeit Funkamateure  in
immerhin 90 Laendern Zugang zu Frequenzen bei fuenf Megahertz.
Eine   gute   Auflistung  aller  dieser  Staaten   und   deren
Nutzungsdetails finden Sie dort unter dem Stichwort  "60-meter
band".

Quelle: ARRL

http://www.arrl.org/news/fcc-releases-new-rules-for-60-meters
http://en.wikipedia.org/wiki/60-meter_band


FUENFZIG MEGAHERTZ: NACHSCHULUNG IN SACHEN SENDEARTEN

(rps)  Wer  genau aufgepasst hat, der hat es  in  der  letzten
Meldung    schon    bemerkt:   Pactor   laeuft    unter    der
Sendeartenbezeichnung  J2D  und PSK31  unter  J2B.  Warum  wir
darauf heute hinweisen? Nun, in einigen Foren und Blogs  wurde
die  AGZ  diese  Woche dumm angemacht mit der  Bemerkung,  wir
haetten  den  Staat  doch  gar nicht  fragen  sollen,  ob  man
digitale  Sendearten auf 50 MHz denn ueberhaupt  machen  darf.
Nein,  wir haetten einfach dazu aufrufen sollen, es zu  tun  -
schliesslich  stuende der Transceiver ja  auf  SSB,  wenn  man
Pactor  oder  PSK31  macht,  und  das  waere  ja  schliesslich
erlaubt.

Zeit    also    fuer   ein   wenig   Nachhilfe    in    Sachen
Amateurfunkpruefung, denn da wird es abgefragt.  Was  bedeuten
Ausdruecke  wie J3E, A1A und G7F eigentlich genau?  Festgelegt
sind   sie   in  den  Radio  Regulations  der  Internationalen
Fernmeldeunion  ITU  -  also  in  der  VO-Funk  -  und  werden
einvernehmlich in der ganzen Welt verwendet. Das J  steht  zum
Beispiel   fuer   "Amplitudenmodulation,   Einseitenband   mit
unterdruecktem  Traeger".  Die  3  steht  fuer   "einkanaliges
Analogsignal"  und das E steht schliesslich fuer  "Telefonie".
Hierfuer  gibt  es dann auch gleich eine Erklaerung:  "Sprache
oder  Musik, die zum Hoeren fuer Menschen bestimmt  sind,  zum
Beispiel  Rundfunk". Sie finden die gesamte Systematik  dieser
Bezeichnungen unter anderem in der deutschsprachigen Wikipedia
unter    dem    Stichwort   "Modulationsart",   in    diversen
Vorbereitungskursen  auf  die  Amateurfunkpruefung,  auf   der
Website  der  ITU  natuerlich - und in den  Heftchen  mit  den
Bestimmungen  ueber  den  Amateurfunkdienst,  die   die   alte
Bundespost einst an alle Funkamateure verschickte.

Damit  ist wohl klar, dass eine digitale Datenaussendung,  die
eben  bereits  per Definition nicht analog ist, und  die  auch
keine Telefonie darstellt, beim besten Willen nicht unter  J3E
zu  zwaengen ist. Es kommt eben auf das gesendete Spektrum  im
Hochfrequenzraum an, und nicht auf das, was man am Transceiver
einstellt. Und damit bleiben PSK31, Pactor und Co. auf 50  MHz
bei uns verboten - und Deutschland blamiert sich aufs neue.

Doch   halt  -  die  Kritik  ist  richtig,  nur  die   Methode
grottenfalsch. Eine rechtliche Unzulaenglichkeit sei  naemlich
nicht  verschwiegen:  Die  fuer 50  MHz  relevante  Verfuegung
36/2006   der  Bundesnetzagentur  fuehrt  J3E  und   A1A   als
zugelassene Sendearten einfach nur als bekannt auf,  ohne  sie
zu  definieren oder auf eine Definition an anderer  Stelle  zu
verweisen. Dem Redakteur ist kein deutsches Gesetz  und  keine
Rechtsverordnung  bekannt, wo dies  statt  dessen  verbindlich
geschehen sein koennte.

Es  stellt sich also die Frage nach der Verbindlichkeit.  Dies
gilt in verschaerftem Masse auch fuer das Gesamtkonstrukt, das
fuer     die    Frequenznutzung    Wesentliche    in     einem
kostenpflichtigen Amtsblatt zu veroeffentlichen - und nicht im
Bundesgesetzblatt. Das ist in Sicht des Redakteurs mit der  im
Amateurfunk  generellen  Frequenzzuteilung  auf  Gesetzesebene
nicht   zu   vereinbaren.  Dies  umso  mehr,  als   dass   das
Amateurfunkgesetz     allein     die     Amateurfunkverordnung
ermaechtigt,  die so genannten "technischen und  betrieblichen
Rahmenbedingungen" festzuschreiben.

Ein  Abdelegieren ins Amtsblatt ist bereits bei  einer  gleich
gelagerten     Sache    gescheitert     und     fuehrt     zur
Nichtverbindlichkeit   -   siehe   etwa   das    Urteil    des
Verwaltungsgerichts Koeln vom Mai 2002 gegen  Boyke  Dettmers,
DJ4KD,  in  Sachen  Verfuegung 306/1997, der Vorlaeuferin  der
BEMFV.   Das   Gericht  wies  die  Klage  mit  der  schlichten
Begruendung  zurueck, eine Amtsblattverfuegung entfalte  keine
unmittelbare Wirkung gegenueber dem Funkamateur und  er  waere
deshalb  gar nicht eingeschraenkt bzw. beschwert. Was bedeutet
das fuer 50 MHz? Sie finden das Urteil im Wortlaut bei uns  im
Internet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Modulationsart
http://life.itu.ch/radioclub/rr/ap01.htm
http://www.agz-ev.de/recht/urteile_und_nachrichten/docs/vg_koeln_01.pdf


USA: ALL-TIME HIGH DER LIZENZZAHLEN

(rps)  Das  amerikanische Medienmagazin "Fox  News"  berichtet
diese  Woche erstaunliches. Dort gibt es zurzeit die  hoechste
Anzahl  von  Funkamateuren,  die  jemals  festgestellt  wurde:
700.314  persoenliche Rufzeichen sind in den USA  im  November
2011  ausgegeben. Das ist ein Zuwachs von etwa 40.000 Personen
in  den letzten fuenf Jahren. Die ARRL - von Fox News nach den
Gruenden  des  unerwarteten Wachstums gefragt -  gab  an,  die
wichtigsten Motivationen, um Funkamateur zu werden, seien  der
Eintritt   in  das  Rentenalter  und  der  Wunsch,   sich   an
Notfunkaktivitaeten zu beteiligen.

Welch  ein  Unterschied  zu Deutschland,  wo  die  Anzahl  der
persoenlichen Amateurfunkgenehmigungen bei 78.000  stagnierend
bis  leicht  ruecklaeufig  ist. Lesen  Sie  den  interessanten
Artikel in englischer Sprache im Internet. Den Link dazu  gibt
es in den schriftlichen Ausgaben von HamRadio 2day.

http://www.foxnews.com/scitech/2011/11/17/radio-days-are-back-
ham-radio-licenses-at-all-time-high/


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch in Digital Audio im MP3-  und  AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

  * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!
 


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