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DHH841 > DCBO 29.01.10 23:50l 147 Lines 7788 Bytes #999 (360) @ BAY
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Subj: Grobian Schrottfunk: Der einsame, gefährliche Isegrim
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(29.01.10) Ein einsamer Isegrim...
Er ist alt und grau geworden. Sieht aus wie ein Taliban-Kämpfer-Fürst, der sich
in westlicher Kleidung auf eine Geber-Konferenz verirrt hat. Wie ein
angeschossener Wolf schlich er am Donnerstag Morgen über die Flure der
Bundesnetzagentur, vermied es seinen "Gegnern" oder jene, die er dafür hält, in
die Augen zu schauen oder die Hände zu schütteln.
Die Rede ist von Franz J. Ahne, CB-Rufname "Isegrim". Einst gefeierter und
erfolgreicher Gründer des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk, Träger
des Bundesverdienstkreuzes für seine zweifelsfreien Verdienste bei der Einigung
der CB-Funk-Landschaft. Lange ists her.
Ahne ist bei der Vorbereitungstagung zum Thema Funkverträglichkeit in Mainz mit
dabei, aber allerdings spricht er heute nicht für den Deutschen Arbeitskreis
für CB- und Notfunk (kurz DAKfCBNF), spricht nicht mehr für den CB-Funk,
sondern als "Fahrlehrer seit 1953".
Seine Einwände gegen das technische Referenzdokument, das 12 Watt PEP für
AM/SSB im CB-Funk vorsieht sind ein Aufguß von teilweise technisch und sachlich
falschen und völlig zusammenhanglos zusammengestellten Argumenten, die sich
über weite Strecken mit den Bedenken der Deutschen Funk-Allianz (DFA) decken.
Völlig verzweifelt versuchte Ahne eine Powerpoint-Präsentation der
Herstellerfirma des Baustellenwarnfunksystems als Beweis seiner Thesen gegen
die Freigabe von 12 Watt SSB im CB-Funk zu bringen, zu dumm, daß die DCBO eine
e-mail des Geschäftsführers genau dieser Firma, die das System baut, vorlegen
kann, daß gegen 12 Watt SSB im CB-Funk keinerleie Bedenken bestehen.
Ahne mixt in seinem Papier ein wenig Verkehrsicherheit, das Verbot von
Radarwarnern oder Geräten, welche die Verkehrsüberwachung verhindern könnten
oder das Verbot von Handys am Steuer, um damit gegen 12 Watt SSB zu
argumentieren. Nur wäre der mobile CB-Funk nach seiner Argumentation dann
irgendwann ganz unmöglich. Ob er das will? Sagte er nicht immer, er spräche für
den CB-Funk? Welchen CB-Funk meint Ahne?
Ruhig und sachlich trägt die anwesende CB-Industrie ihre Argumente vor. Die 12
Watt wurden gewählt, um eine Leistungserhöhung auch bei AM zu ermöglichen, wo
bislang 1 Watt (Träger) erlaubt sind und in einigen Ländern bereits 4 Watt. Das
wären sogar 16 Watt PEP, aber in Spanien und Polen und Italien sind bereits 12
Watt Standard. Weil man daran interessiert ist, die Standards in Europa gleich
zu ziehen, hat man 12 Watt (und keine 16 Watt) gewählt.
Ob Gerüchte stimmen, daß die CB-Industrie bereits den DAKfCBNF verlassen hat,
weil sie diese ewigen Streitereien einfach leid sind und ihnen ihr Geld und
ihre Zeit dort zu schade sind?
Dabei weiß Franz Ahne doch genau, daß der DAKfCBNF einst die besten Erfolge
erzielte, als noch alle CB-Hersteller mit dabei waren. Lang ist das her.
12 Watt in Italien, das muß man von der Industrie erfahren, der italienische
Präsident Campagnoli hat seinem Generalsekretär bei der "Warschauer" Version
der ECBF darüber wohl nicht informiert. Vermutlich, weil er es gar nicht weiß.
Neben Franz Ahne sitzt Bernd Böhle, der rechtmäßige Vorsitzende des DAKfCBNF
und es ist ihm fast peinlich, darauf hinweisen zu müssen, daß Franz Ahne heute
nicht für den DAKfCBNF spricht.
Der Vorsitzende der CEPT-Arbeitsgruppe würde Franz Ahne gerne eine Brücke
bauen, vielleicht ein Nebensatz, daß es Bedenken gibt, aber die Techniker in
der Bundesnetzagentur und die Vertreter von CB-Organisationen wie DAKfCBNF,
DCBO oder ECBF "Brüssel", welche in der ETSI das Referenz-Dokument für den
CB-Funk mit erarbeitet haben, schmettern Ahnes Einwände schon aus rein formalen
Gründen ab. Es geht hier alleine um die Frage der Funkverträglichkeit.
Können 12 Watt SSB irgendwelche anderen ordnungsgemäß arbeitenden Funksysteme
Stören? Glasklare Antwort, sie können es nicht. Das wurde zweifelsfrei mit
total überhöhten Leistungen - der Ausgang eines Nach brenners wurde direkt an
die Antennenbuchse eines Fernsehers angeschlossen bewiesen.
Bedenken, wegen der Empfindlichkeit von Kraftfahrzeugen wischt Thomas
Pfannebecker vom Tisch: Hersteller wie BMW, Audio oder VW haben keine Bedenken
bis 50 Watt Leistung auf einer Antenne, die an der C-Säule (hintere Säule)
eines Autos montiert ist. Im CB-Funk geht es um maximal 12 Watt.
Ahne hätte doch schon bei der ETSI seine Einwände bringen sollen, geben die
Damen und Herren der Bundesnetzagentur zu bedenken oder bei CEPT-Arbeitgruppe
FM, aber eigentlich wurde das Thema dort schon ausgiebig diskutiert, ohne Ahne,
wie ECBF-Präsident Dieter Löchter treffend bemerkt. Ahne hat man dort nicht
gesehen, er setzt wie Czaya auf die falschen Leute, die bei der ETSI nichts
bewegen können.
Franz Ahne als angeschossenes Tier: Solche Tiere sind gefährlich, sein
CB-Rufname ist Isegrim, nicht von ungefähr. Soll man sich nun freuen, daß er in
Mainz erst einmal abgeblitzt ist oder soll man eher traurig sein, daß er nicht
verstanden hat oder verstehen will, daß er nur noch dem CB-Funk schaden kann,
aber seinem Kind, dem DAKfCBNF nicht mehr helfen kann?
Es gab Zeiten, da war der DAKfCBNF die einzige von Bonn/Berlin anerkannte
CB-Vertretung, das ist längst vor. Wenn er dahin zurück wollte, müßte er dafür
sorgen, daß seine Informationen allen zur Verfügung stehen, die es
interesssiert, müßte mit seinem Arbeitskreis aktiv auf alle Spieler in der
Szene zu gehen und sie einladen und müßte täglich unter Beweis stellen, daß er
es ehrlich meint. Doch Ahne war zu lange "alleine unterwegs", hat teilweise mit
brillianten Schachzügen die Fermeldeverwaltung um den Finger gewickelt und
mochte nie über ungelegte Eier sprechen, sicherte sich lieber 5x ab, bevor
etwas bekannt gab. Am liebsten war es, wenn die Fachpresse berichtete, falls
ihm das nicht recht war, konnte er es immer noch dementieren.
Diese Zeiten sind vorbei.
Bis wir in Deutschland mit 12 Watt in SSB legal funken werden können, dürften
nach Insider-Meinung noch gut 2 Jahre vergehen, wenn es reicht. Das ist für
viele CB-Funker frustrierend. Viele CB-Funker haben auch "Angst", sie müßten
ihren CB-Funk wieder anmelden und dafür Geld bezahlen, bekämen aber keine
Gegenleistung dafür.
Selbst wenn das verwendete Gerät 12 Watt Leistung könenn würde, würde es
reichen, wenn der Hersteller eine Markierung "10 Watt" am Leistungsregler
anbrächte, damit wäre der Vorschrift Genüge getan. Selbst wenn das Gerät 12
Watt Spitzenleistung bringen sollte, ist bei langem Antennenkabel und
angerosteten Steckern oder älteren Antennen gar nicht mal immer sicher, ob die
10 Watt EIRP auch wirklich erreicht werden. Die 10 Watt EIRP sind übrigens eine
rein deutsche Angelegenheit, vielleicht wird die EU sie irgendwann auch
beseitigen, wer weiß das.
Die Welt dreht sich weiter, der CB-Funk wird sich weiter entwickeln und Franz
Ahne wird das auf die Dauer nicht aufhalten können, wohl aber verzögern. Je
schneller er versteht, daß er in einer Sackgasse angekommen ist und seinen
Wagen wendet, desto besser für ihn. Die CB-Funk-Organisationen in Deutschland
sind wachsam und werden jeden Schritt von Ahne genau beäugen. und der DAKfCBNF
wird sich vorsichtig aber immer mehr von Ahne distanzieren müssen, wenn er
nicht komplett untergehen will.
Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie Ihre Meinung im DCBO-Forum
(http://www.dcbo-forum.de/forum/viewthread.php?forum_id=8&thread_id=336).
--
Die Deutsche CB-Funk Organisation informiert:
Veröffentlichte Texte von Grobian Schrottfunk müssen nicht immer die Meinung
der DCBO wiedergeben.
Beitrag geschrieben von Grobian Schrottfunk am 29.01.2010
--
Quelle: http://www.dcbo.net/php/readarticle.php?article_id=509
* Mit freundlicher Genehmigung der DCBO ins CB Packet-Radio übernommen *
73 de Hans!
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