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Subj: dpa: Besser Powerline als WLAN nutzen...
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16.05.2017
dpa: Besser Powerline als WLAN nutzen...
Wer Internet in weit vom Router entfernte Räume des Hauses bringen will, der
sollte besser Powerline als WLAN nutzen. Diesen (aus Sicht von
Kurzwellen-Nutzern zweifelhaften) Rat hat die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in
einer Agentur-Meldung verbreitet, die offensichtlich kritiklos und ohne weitere
Recherche von verschiedenen Zeitungen übernommen wurde.
Die dpa beruft sich in ihrer Meldung auf einen Beitrag in der Zeitschrift "mac
& i". Die Zeitschrift "mac & i" ist ein zweimonatlich erscheinender Ableger des
renommierten Computer-Magazins c't, das im Heise-Verlag erscheint.
In dem "mac & i"-Beitrag wird nirgendwo auf das Störpotenzial hingewiesen, das
die Powerline-Technologie systembedingt in sich birgt. In dem Beitrag heißt es
zwar, "die Leitungsqualiät für die hochfrequenten Signale [sei] im Stromkabel
dürftig, der Störpegel hoch und unregelmäßig". Der Autor bezieht dies jedoch
nur auf Störungen, die die Datenübertragungsrate negativ beeinflussen. Auf den
Umstand, dass bei Powerline ungeschirmte Stromkabel für die Übertragung von
HF-Signalen genutzt werden, die Kabel deshalb wie Antennen wirken und
erhebliche Störungen im Kurzwellenbereich verursachen können, geht der Autor
mit keinem Wort ein.
Auch in einer c't-Sonderpublikation zum Thema "Netzwerke" aus dem Jahre 2016
wird Powerline zwar ausführlich beschrieben, aber ebenfalls nicht auf das
Störpotenzial dieser Übertragungstechnik eingegangen.
Noch fünf Jahre zuvor, im Januar 2011, hatte sich die c't nicht gescheut,
ausführlich über die Störproblematik von Inhouse-Powerline-Geräten zu berichten
und dazu auch Stellungnahmen von betroffenen Frequenznutzern und Herstellern
einzuholen (das Funkmagazin berichtete).
Allerdings hatte die Bundesnetzagentur (BNetzA) der Zeitschrift schon damals
mitgeteilt, dass bei ihr nur wenige Störungsmeldungen zu Powerline eingegangen
seien. Auch in den BNetzA-"Jahresberichten" der vergangenen Jahre wurden
Störungen durch Powerline nicht erwähnt.
Nutzer der Kurzwelle wie CB-Funker, Funkamateure und Kurzwellenhörer klagen
dagegen unvermindert über Störungen durch Powerline-Anlagen. Die
Kurzwellenhörer-Vereinigung ADDX rat Käufern von Powerline-Geräten, sich vom
Händler ein Rückgaberecht und die Kostenübernahme für durch Powerline
verursachte Schäden schriftlich bescheinigen zu lassen. Ein entsprechendes
Formular kann im Internet unter www.addx.de/plc/PLC-Muster03.pdf
heruntergeladen werden. Umfangreiche Informationen zu Powerline sind auf den
Webseiten des DARC und der ADDX unter http://t1p.de/darc-zu-plc und
www.addx.de/plc/plc.php zu finden, Audio-Beispiele gibt es unter
http://t1p.de/plc, Video-Clips sind unter http://t1p.de/youtube-plc zu finden.
Funkstörungen durch Powerline-Installationen sollten unbedingt der
Störungsstelle der Bundesnetzagentur unter Tel. 048 21 89 55 55 oder per E-Mail
unter funkstoerung@bnetza.de gemeldet werden.
- wolf -
© FM-FUNKMAGAZIN
www.funkmagazin.de
Dieser Beitrag darf ungekürzt und mit Quellenangabe in nichtgewerbliche Medien
(z.B. CB-Clubzeitungen, CB-Rundsprüche, CB-Packet-Radio) übernommen werden.
Quelle: http://www.funkmagazin.de/160517a.htm
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