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Read: DSE840 GAST DHH841
Subj: HamRadio 2day 310-2009
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(c) AGZ e.V. 2001-2009              DL: HamRadio 2day 310-2009
                                               25. Januar 2009

                          Redakteur:
                         Ralph, DC5JQ
                               
                           Autoren:
                         Ralph, DC5JQ
                         Joerg, DG1JC


AMATEURFUNK-VERSUCHSSENDUNGEN AUS BEROMUENSTER

(rps)   In   der   letzten   Dezemberwoche   verstummte    ein
traditionsreicher  Mittelwellensender, der  jahrzehntelang  in
weiten  Teilen  Europas zu hoeren war. Zuletzt  nutze  er  die
Frequenz 531 kHz. 77 Jahre und sieben Monate tat der schweizer
Sender  Beromuenster seinen Dienst; bis Ende  Dezember  hoerte
man dort die Musikwelle des deutsch-schweizer Radios SRG.

Die  Antenne  des  nun verstummten Landessenders  Beromuenster
soll    kuenftig   fuer   zeitlich   begrenzte    Amateurfunk-
Versuchssendungen  genutzt  werden koennen.  Als  Frequenzband
fuer Versuchssendungen bietet sich das 160-m-Band von 1810 bis
2000  kHz  in unmittelbarer Naehe der Mittelwelle an,  so  der
schweizer Amateurfunkverband USKA.

Eine Interessengruppe, zu der unter anderem Joe Meier, HB9AJW,
und  Hans-Peter  Blaettler,  HB9BXE,  gehoeren,  verfolgt  das
Projekt.  Bei einer ersten Besprechung mit Swisscom  Broadcast
stellte  sich  heraus, dass dem Vorhaben  aus  der  Sicht  des
Eigentuemers der Anlage grundsaetzlich nichts im  Wege  steht.
Noch  im Januar will Swisscom Broadcast einen verantwortlichen
Projektleiter  fuer  Aktivitaeten  rund  um  den   verstummten
Landessender  nominieren. Mit der Interessengruppe  soll  dann
eine Vereinbarung ausgearbeitet werden, welche die technischen
und  betrieblichen  Aspekte  von Amateurfunk-Versuchssendungen
aus Beromuenster regelt.

Dass Amateure nicht mehr verwendete Rundfunkantennen fuer eine
begrenzte Zeit benutzen koennen, hat in der Schweiz schon fast
Tradition:  Die  Antenne des Kurzwellensenders  Sottens  wurde
2004  vor  dem  Abbruch  durch  Radioamateure  aktiviert,  das
Rufzeichen  war  HE3RSI; und 2007 erlaubte Swisscom  Broadcast
die   Benutzung   der  Antennen  des  abgeschalteten   Band-I-
Fernsehsenders Bantiger bei Bern fuer Aktivitaeten auf dem 50-
MHz-Band unter dem Call HE6M.

Anmerkung  der Redaktion: Mit seiner Hoehe von 217 Metern  ist
der  Blosenbergturm in der Naehe von Beromuenster immerhin das
dritthoechste   Turmbauwerk  der  Schweiz.   Seine   bisherige
Betriebsfrequenz von 531 kHz macht ihn zum geradezu  perfekten
Kandidaten,  um  mit  ihm  Experimente  im  sich  in  heftiger
Diskussion  befindlichen 500-kHz-Bereich auf  der  Mittelwelle
durchzufuehren.    Eine    moegliche    Zuweisung    an    den
Amateurfunkdienst   steht  hier  auf  der   Tagesordnung   der
Weltfunkkonferenz WRC-2011. Etliche europaeische Laender haben
bereits  Sondergenehmigungen fuer ihre  Funkamateure  erteilt.
Die  Schweiz hat nun eine perfekte Antenne dafuer: Was  fehlt,
das ist hier nur noch die Genehmigung.

Quelle: USKA


D-STAR-TECHNIK

(red)  In  dieser Ausgabe moechte die Redaktion  von  HamRadio
2day  erneut aufzeigen, dass die D-Star-Technologie nicht  nur
allein  kaeuflich erworben werden kann, sondern dass  sie  ein
ganz   erhebliches   Potenzial  zum  eigenen   Experimentieren
besitzt.   Joerg  Delvos,  DG1JC,  hat  sich  mit  dem   Thema
"Relaisfunkstellen"    bei   der   digitalen    Sprach-    und
Datenuebertragung beschaeftigt. Hier ist sein Beitrag.

(jd)   Ich   moechte  ich  mich  zunaechst  einmal  fuer   die
zahlreichen zustimmenden Zuschriften unserer Hoerer und  Leser
bedanken,  die  auf meinen Beitrag vom 14.  Dezember  2008  in
HamRadio 2day Nr. 307 reagiert haben!


EIN D-STAR-RELAIS SELBER BAUEN, GEHT DAS?

(jd)  Diese Frage stellte ich mir angesichts der hohen  Preise
beim  derzeit  einzigen Hersteller digitaler Relaisfunkstellen
fuer  das  D-Star-Protokoll. Da ich das Rad nicht neu erfinden
wollte,  habe ich zunaechst im Internet nach Loesungsansaetzen
gesucht.  Eine  fertige Loesung habe ich  dabei  leider  nicht
gefunden, jedoch jede Menge Informationen zur Theorie.

So  habe ich mich auf die Anfaenge meiner Bauaktivitaeten fuer
analoge Relaisfunkstellen besonnen, die unter dem Motto "think
small"  -  also  "denke klein" gestanden  haben.  Mein  erstes
Analogrelais  bestand  aus zwei umgebauten  Autotelefonen  der
Marke  Siemens C5. Ich habe sie damals mit einer Logikplatine,
bestehend  aus  einigen Timerbausteinen der  Sorte  NE555  und
vielen anderen Bausteinen, zusammengeschaltet.

Das  C5 hat mir auch jetzt wieder weitergeholfen. Meine "think
small"-Ueberlegung tendierte daher zunaechst  dahin,  das  auf
einer  Frequenz  (der Eingabe) empfangene Signal  eins-zu-eins
ohne  jede Aenderung auf einer anderen Frequenz (der  Ausgabe)
wieder  auszusenden. Bei D-Star benoetigt man dazu  eine  gute
und lineare Phasenuebertragung auch bei tiefen Audiofrequenzen
-  genau  wie  bei 9k6-Packet. Das Wissen um die Moeglichkeit,
aus  diesem Grund ein 9k6-faehiges Funkgeraet auf DV erweitern
zu   koennen,   bestaerkte   mich   in   dieser   Ueberlegung.
Interessanter Nebeneffekt: Ein solcher Aufbau kann  natuerlich
auch herkoemmliches analoges FM uebertragen.

Da  an meinem Yaesu FT-857 ein 9k6-Ausgang vorhanden war, habe
ich  mir  zunaechst ein Kabel geloetet, das diesen 9k6-Ausgang
mit  dem 9k6-Eingang des C5 verbindet. Weiterhin habe ich  die
Squelchauswertung des FT-857 fuer die Sendersteuerung beim  C5
benutzt.

Wenn  ich  also nun auf der "Eingabe" des FT-857  sende,  dann
wird  automatisch der Sender des C5 getastet und sendet alles,
was  er auf der "Eingabe" hoert, auf der "Ausgabe" wieder aus.
Leider  war mein erster Versuch, mit zwei DV-faehigen Geraeten
ueber  dieses  provisorische  Relais  zu  senden,  nicht   von
sofortigem  Erfolg gekroent. Das Umschalten auf analog  zeigte
mir aber dann auf, warum der Datenstrom nicht decodiert wurde:
Das  auf  der Ausgabe wiedergegebene Signal hatte nur  ca.  20
Prozent derjenigen NF-Amplitude bzw. Lautstaerke, die auf  der
Eingabe praesent war: Der Hub war zu klein.

Zwischenzeitlich  hatte sich Gerrit, DF8JO, bei  mir  gemeldet
und  verfolgte  mit grossem Interesse meine  Versuche.  Da  es
nicht  ohne  groesseren  Aufwand moeglich  war,  den  Hub  des
Sendegeraetes  anzuheben,  habe  ich  einfach   das   C5   als
Empfaenger  verwendet und den FT-857 als Sender.  Beim  FT-857
hat man naemlich die Moeglichkeit, den Hub des Paket- bzw. 9k6-
Signals  einzustellen.  Gerrit hat beim  zweiten  Versuch  mit
seinem D-Star-Geraet auf der Ausgabe gelauscht und konnte mich
nun klar und deutlich hoeren.

Das  war  geschafft!  Nun ging es an den Feinschliff.  Da  der
Empfaenger des C5 nicht gerade zu den empfindlichsten gehoert,
habe  ich  statt dessen ein Motorola GM1200 genommen und  dort
einen  9k6- und einen Rauschsperrenausgang ermittelt.  An  das
GM1200  habe ich dann meine X200-Rundstrahlantenne und an  den
FT-857  eine  kleine  Richtantenne  angeschlossen.  Fuer   den
grosssignalfesten   Empfaenger   des   GM1200   genuegt    die
Entkopplung  mittels  raeumlich  getrennter  Antennen,   damit
dieser nicht zugestopft wird.

Nun  konnte  ich  mit  Gerrit  ueber  dieses  einfache  Relais
einwandfrei  in DV arbeiten. Schon nach kurzer  Zeit  meldeten
sich weitere Stationen ueber unser provisorisches Relais,  die
unsere Versuche gehoert hatten. Nicht nur die Sprache, sondern
auch die Messagetexte werden dabei fehlerfrei uebertragen.

Das  inspirierte Gerrit dazu, diesen Versuchsaufbau  mit  zwei
alten    Bosch-Betriebsfunkgeraeten    auf    zwei    Baendern
nachzustellen  und somit ein Crossbandrelais  zu  bauen.  Nach
einigen  Veraenderungen  an der PLL des Zweimetersendegeraetes
funktionierte  auch das von Gerrit aufgebaute  Crossbandrelais
einwandfrei.

Der  Anfang waere also geschafft. Um die volle Funktionalitaet
eines  kommerziellen Relais nachzubilden, ist aber  noch  viel
Arbeit notwendig. Bei einem auf dem Markt erhaeltlichen D-Star-
Relais bekommt man bekanntlich nach dem Senden auf der Eingabe
eine  Textantwort mit dem Rufzeichen des Relais, die man  dann
auf   der  Anzeige  seines  Funkgeraetes  sehen  kann.   Diese
Funktionalitaet  waere noch relativ einfach mit  z.  B.  einem
kleinem   Handfunkgeraet  zu  realisieren,  welches  man   auf
automatische Antwort bei Anruf einstellt. Eine bessere Loesung
waere  natuerlich die Auswertung des Telegramms  der  rufenden
Station,  etwa mit einem PIC, und das anschliessende Aussenden
der Antwort auf der Ausgabe des Relais.

Noch  eine  Aufgabe, die nach einer Loesung sucht,  waere  die
Schnittstelle  zum  Internet,  damit  man  auch  Relais-   und
laenderuebergreifenden Betrieb machen kann. Ich  moechte  alle
Zuhoerer  und Leser, die Programmiererfahrungen und  Interesse
haben,  an  einem solchen Projekt mitzuwirken,  darum  bitten,
sich bei mir zu melden.

Die bereits erarbeitete Loesung kann man aber auch jetzt schon
sinnvoll  einsetzen,  z. B. da, wo man  die  Reichweite  eines
bestehenden  digitalen Relais erweitern  moechte.  Hierzu  ein
Beispiel:  In der Stadt Neuss steht ein digitales  Relais  mit
Gatewayanbindung.  Von  Grevenbroich aus  kann  man  aber  aus
topografischen  Gruenden Neuss nicht sauber erreichen,  obwohl
es  nur  15  km  entfernt liegt. In diesem  Fall  koennte  man
entweder ueber eine Crossbandstrecke oder ueber ein Relais mit
Anbindung   an   das   Neusser  Relais  die  Versorgungsluecke
kostenguenstig  schliessen, und man koennte  zudem  die  volle
Gatewayfunktion des Neusser Relais nutzen. Natuerlich  muesste
man   auch  fuer  das  lokale  Relais  in  Grevenbroich   eine
entsprechende Genehmigung beantragen.

Es  sei  noch  erwaehnt, dass fuer den  Selbstbau  der  gerade
beschriebenen Relaiskonzeption kein Vocoderchip notwendig ist.
Auch  bei  der  Realisierung eines Gateways ist  kein  Vocoder
notwendig, da die Umsetzung der Audioinformation auch hier  im
Funkgeraet des Users stattfindet.

Wer  in  der  Naehe von Monheim wohnt, der kann  gerne  einmal
versuchen,   ueber  unser  noch  provisorisch   im   bemannten
Testbetrieb aufgebautes Relais auf 439,5125 MHz mit minus  7,6
MHz  Shift  im  DV-Modus  zu  arbeiten.  Ueber  alle  weiteren
Ergebnisse  unserer  digitalen  Aktivitaeten  werde  ich  euch
natuerlich gerne auf dem Laufenden halten.

Nachtrag:  Inzwischen bin ich durch einen OM  aus  Fuerth  auf
eine    noch   einfachere   Moeglichkeit   gestossen,    einen
digitaltauglichen  Repeater zu bauen. Wenn man  zwei  Motorola
GM1200 in der originalen Buendelfunkvariante belaesst und  mit
der  Stage-4-Firmware  ausstattet, dann  kann  man  durch  das
Setzen    des   Haekchens   "data   mode   enable"   in    der
Programmiersoftware alle erforderlichen Signale  auf  die  25-
poligen Sub-D-Buchsen an der Geraeteunterseite schalten.  Eine
genaue  Beschreibung hierzu findet man auf  der  Internetseite
www.db0fue.de.

73, de Joerg, DG1JC


IN EIGENER SACHE

(rps)  Ab  sofort aendern wir den Zeitpunkt unserer Aussendung
auf  dem  Siebzigzentimeterrelais  Grevenbroich,  DB0RKN,  auf
439,250  MHz. Sie hoeren HamRadio 2day dort jetzt  am  Sonntag
Morgen um 10:00 Uhr Ortszeit. Beim Senden benoetigen Sie  hier
einen CTCSS-Subtone von 94,8 Hz.


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch  in Digital Audio  im  MP3-Format  hoeren
koennen. Wenn Sie moechten, koennen Sie auch Mitglied der  AGZ
werden  und unsere Arbeit so unterstuetzen. Den Aufnahmeantrag
finden Sie im Internet:

     http://www.agz-ev.de/agzev/satzung/aufnahmeantrag.pdf

Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.


--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

   * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio übernommen *


73 de Hans!




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