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DHH841 > AGZ 13.06.10 11:06l 205 Lines 8600 Bytes #999 (360) @ BAY
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(c) AGZ e.V. 2001-2010 DL: HamRadio 2day 348-2010
13. Juni 2010
Redakteur und Autor:
Ralph, DC5JQ
EINE GEFAHR FUER DIE NATIONALE SICHERHEIT
(rps) der Vereinigten Staaten von Amerika stellt der
suedafrikanische Rentner Greg Roberts dar. Er ist Funkamateur
und hat das Rufzeichen ZS1BI. Was er angestellt hat? Nun, er
hat schlicht mit einem Fernrohr in seinem Garten ein geheimes
Raumschiff beobachtet und aufgezeichnet. Die US Air Force hat
naemlich im Verborgenen einen Raumgleiter entwickelt, von dem
bis heute praktisch nichts bekannt ist ausser seiner
Bezeichnung: X-37B. Greg Roberts fand nun zusammen mit anderen
Funkamateuren und Amateurastronomen heraus, dass die
Umlaufszeit 92 Minuten betraegt und dass das Raumschiff
kuerzlich ueber Afghanistan, Pakistan, den Irak und Korea
geflogen ist. Niemand geringeres als der US-Kongress betitelte
ihn daraufhin offiziell als Gefahr fuer die nationale
Sicherheit.
Quelle: South African Sunday Times
D-STAR: OPEN-SOURCE-CODEC IN ENTWICKLUNG
(rps) Das vom japanischen Amateurfunkverein JARL entwickelte D-
STAR-Protokoll an sich ist bekanntlich fuer jedermann offen
zugaenglich und dokumentiert. Meinungsverschiedenheiten gibt
es jedoch immer wieder bei dem hier verwendeten Audio-Codec
namens AMBE. Der ist naemlich patentgeschuetzt und darf nicht
in Software implementiert werden. Einzig ein Chip - also ein
Stueck Hardware - ist verfuegbar, um diese extrem effektive
Sprachkompression einzusetzen. Man findet ihn in jedem
Transceiver einer japanischen Firma, die D-STAR anbietet. Er
wird verwendet, um die sehr geringe Bandbreite von 6,25 kHz
ueberhaupt realisieren zu koennen.
Der australische Funkamateur David Rowe, VK5DGR, hat nun damit
begonnen, einen eigenen Audiocodec zu entwickeln, der kuenftig
frei verfuegbar sein soll. "Codec2", so sein Name, ist
momentan noch in einem sehr fruehen Entwicklungsstadium. David
hat das Ziel, Codec2 genauso effizient und performant zu
machen wie AMBE. Er meint wohl zu Recht, dass seine
Entwicklung die Verbreitung und Akzeptanz von D-STAR
beschleunigen wird.
VK5DGR's Open-Source-Codec zeigt ueberdeutlich, dass
Amateurfunk in erster Linie Experiment und technologische
Entwicklung bedeutet. David sucht momentan Unterstuetzung
durch andere Funkamateure. Mehr zu seinem Projekt finden Sie
im Internet.
www.rowetel.com/ucasterisk/codec2.html
www.codec2.org
AGZ AUF HAM RADIO
(rps) In diesem Jahr nimmt die AGZ e.V. wieder an Europas
groesster Amateurfunkmesse teil. In Friedrichshafen am
Bodensee findet vom 25. bis zum 27. Juni dieses Jahres die HAM
RADIO 2010 statt. Besuchen Sie uns in Halle 1 am Messestand
Nr. 440 und lassen Sie sich ueberraschen!
http://www.hamradio-friedrichshafen.de/
EMV- UND FREQUENZNUTZUNGSBEITRAEGE
(rps) Seit Mitte Mai verschickt die Bundesnetzagentur
Bescheide ueber die TKG- und EMV-Beitraege fuer die Jahre 2006
und 2007 an die Funkamateure. Pro zugeteiltem persoenlichen
Rufzeichen werden fuer diese beiden Jahre 43,52 Euro verlangt.
Wieder einmal stellt sich hier - nach diversen fuer die
Behoerde verlorenen Verwaltungsgerichtsverfahren - die Frage,
ob ein Widerspruch sinnvoll ist oder nicht. Gleich vorweg: Wir
in der AGZ werden keine oeffentliche Rechtsberatung betreiben.
Jeder Funkamateur muss diese Frage fuer sich alleine
entscheiden.
Wir sehen allerdings durchaus Chancen fuer die Nichtigkeit
auch der aktuellen Beitragsbescheide, es hat sich naemlich
nichts gegenueber frueher geaendert - trotz kraeftiger
Richterschelte. Zu nennen ist etwa die gegenueber Nutzern von
kostenlosen Allgemeinzuteilungen nicht gewahrte Gleichheit vor
dem Gesetz, die erneute Nicht-Erkennbarkeit und Nicht-
Transparenz des Zustandekommens der Betraege und die nicht
erfolgte Beruecksichtigung der unterschiedlichen
Frequenznutzung der beiden Zeugnisklassen im Amateurfunk. Ein
gewisses Risiko traegt man bekanntlich in ausnahmslos jedem
Gerichtsprozess. Deshalb muss wie gesagt jeder selbst
entscheiden.
Wir lehnen im uebrigen Beitraege nicht grundsaetzlich ab. Wir
erwarten allerdings, dass wir erkennen koennen, fuer was
konkret wir eigentlich zahlen sollen. Da es sich heute nicht
mehr um eine generelle Abgabe handelt wie zu Zeiten des alten
Amateurfunkgesetzes, sondern jedes Jahr der konkret geleistete
Behoerdenaufwand zugrunde zu legen ist, sollte Transparenz
seitens des Staates hier eigentlich selbstverstaendlich sein.
STELLUNGNAHME DER BUNDESREGIERUNG ZU PLC-STOERUNGEN IM
AMATEURFUNK
(red) FM - Dem Funkmagazin entnehmen wir den folgenden
bemerkenswerten Bericht.
Die Bundesregierung hat aufgrund einer Kleinen Anfrage unter
anderem auch Stellung zur Stoerproblematik von Powerline-
Anwendungen im Amateurfunk genommen. Abgeordnete der SPD
hatten am 25. Februar 2010 eine Kleine Anfrage an die
Bundesregierung gerichtet, bei der es um die Einfuehrung so
genannter "intelligenter" Stromzaehler ging, die ihre Daten
per Powerline uebertragen. In dieser Anfrage hiess es unter
Punkt 6:
"Teilt die Bundesregierung die Bedenken der Amateurfunker
gegen die Datenuebertragung mit Powerline?"
Die Bundesregierung antwortete am 19. Maerz 2010 wie folgt:
"Im Fall der Datenuebertragung mittels so genannter
Powerline Communication ist das Niederspannungsnetz in der
Regel nicht derart abgeschirmt, dass Stoerungen fuer den
Funkbereich ausgeschlossen sind. Gleichwohl hat die
Nutzung von Stromkabeln zur Datenuebertragung in den
letzten Jahren weltweit kontinuierlich zugenommen, weil
bei Nutzung der Niederspannungsnetze Datenuebertragungen
innerhalb von Gebaeuden kostenguenstig moeglich sind. Die
Anzahl der gemeldeten Stoerungen ist nach Kenntnis der
Bundesregierung insgesamt gering. Die beim Betrieb von
solchen Anlagen einzuhaltenden Grenzwerte werden im Rahmen
der Standardisierung international festgelegt. Dabei
werden auch Belange des Amateurfunks beruecksichtigt."
Die vollstaendigen Wortlaute der Kleinen Anfrage und deren
Antwort sind im Internetangebot des Deutschen Bundestages
nachzulesen.
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/008/1700827.pdf
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/011/1701138.pdf
KOMMENTAR
(rps) Die deutschen Amateurfunkverbaende haben ganz
offensichtlich den Schuss noch nicht gehoert: In Anbetracht
der gewaltigen Markt- und Profitmoeglichkeiten von Powerline-
Communication-Anwendungen und bei den wenigen vorliegenden
Stoerungsmeldungen erscheint es mir mittlerweile politisch
sinnlos, Praevention zu verlangen und von vorne herein
flaechendeckend eine Reduktion der Stoerstrahlung zu fordern -
was im uebrigen das Prinzip als solches in Frage stellen
wuerde. Sowohl die Rechtslage, als auch der gesellschaftliche
Trend sind hier schlicht gegen uns.
Wir sollten vielmehr unsere Zeit, Kraft und Intelligenz darauf
verwenden, bei der Bundesnetzagentur bei tatsaechlich
eingetretenen Stoerfaellen auf effektive und nachhaltige
Abhilfe zu draengen, notfalls unter Zuhilfenahme von
Rechtsmitteln - diesmal aber richtig: Denn genau das ist die
Linie von einschlaegigen Gesetzen und aktueller
Rechtsprechung. Und dafuer zahlen wir schliesslich EMV-
Beitraege - oder nicht? Einen Globalschutz jederzeit und
ueberall wird der Amateurfunkdienst mit seinem heutigen
Standing nicht mehr durchsetzen koennen.
Vy 73,
Ralph, DC5JQ
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik
AGZ
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen und auch in Digital Audio im MP3-Format hoeren
koennen. Wenn Sie moechten, koennen Sie auch Mitglied der AGZ
werden und unsere Arbeit so unterstuetzen. Den Aufnahmeantrag
finden Sie im Internet:
http://www.agz-ev.de/agzev/satzung/aufnahmeantrag.pdf
Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.
--
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.
* Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio uebernommen *
73 de Hans!
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