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DHH841 > AGZ      19.12.10 12:11l 212 Lines 9560 Bytes #999 (360) @ BAY
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(c) AGZ e.V. 2001-2010              DL: HamRadio 2day 360-2010
                                             19. Dezember 2010

                     Redakteur und Autor:
                         Ralph, DC5JQ

ZUM JAHRESENDE

(rps) moechte ich eine kurze Bestandsaufnahme machen - und  in
die  HamRadio-2day-Ausgaben dieses Jahres zurueckblicken:  Was
hat  der deutsche Amateurfunk in 2010 erreicht, was konnte ist
bis heute nicht umgesetzt werden und wo liegen die ungeloesten
Probleme? Mittelwelle fuer den Amateurfunkdienst bei 500 kHz -
fangen wir damit an - ist zum Beispiel keinen einzigen Schritt
weiter  gekommen, jedenfalls in Deutschland. Hier bremsen  die
Bundesnetzagentur  und die Vertreter des Seefunkdienstes  nach
wie vor - und wieder einmal aufs Neue zeigt uns das Ausland  -
speziell in Nord- und Suedamerika, wo es lang geht, nicht  nur
bei    Sondergenehmigungen,   sondern   auch   innerhalb   der
zustaendigen internationalen Gremien.

Umweltvertraeglichkeit  und BEMFV: Ein neues  Anzeigeverfahren
ist fuer ortsfeste Amateurfunkstellen seit Februar 2010 in der
Mache.  Langsam gibt es jetzt Fortschritte, in 2011  ist  fuer
die  Mitarbeiter  von  Professor Wiesbeck  am  federfuehrenden
Karlsruher Institut fuer Technologie noch viel zu tun, um  die
hier  einzusetzende javabasierte Software anwenderfreundlicher
und  fehlerfreier  zu  machen. Naechstes  Jahr  berichten  wir
hierueber   mehr,  denn  die  erste  Betaversion   liegt   uns
mittlerweile vor.

Den unter dem 1949er Amateurfunkgesetz absolut unvorstellbaren
Lizenzentzug  auf Lebenszeit durften wir erstmals  im  Februar
erleben:   Verwaltungsgerichte  hebelten   den   unabdingbaren
Anspruch   auf   eine  Rufzeichenzuteilung  nach   bestandener
Pruefung  aus.  Hier  ist  das letzte  Wort  allerdings  nicht
gesprochen. Diese in AGZ-Sicht nicht mit dem Recht vereinbaren
Entscheidungen werden sicher irgendwann in anderen Faellen vor
die  hoeheren  Instanzen  gelangen und entsprechend  bereinigt
werden.

Die  Schweiz  verbietet den Handel mit umgebauten  und  selbst
gebauten  Amateurfunkgeraeten,  sogar,  wenn  dies  vollkommen
privat  unter  Funkamateuren geschieht. Dies widerspreche  der
dortigen "Verordnung ueber Fernmeldeanlagen". Das ist  ein  in
Europa   bislang   wirklich  einmaliger   Vorgang,   der   die
Experimentierfreiheit nachhaltig einschraenkt und die  Schweiz
im europaeischen Umfeld nicht gut aussehen laesst.

Die  EMV- und Frequenznutzungsbeitraege gehen erneut  vor  die
Gerichte.  Gegen  die im Sommer verschickten Beitragsbescheide
fuer  die Jahre 2005 bis 2007 wurden unterdessen Widersprueche
und Klagen eingereicht. Die Never-Ending-Story geht in der Tat
weiter,    Anfang   2011   erwartet   man   erste   muendliche
Verhandlungen vor dem Verwaltungsgericht Koeln. Wir sind dran.

Unter      anderem      Grossbritannien     erweitert      die
Nutzungsmoeglichkeiten bei 5 MHz auf der Kurzwelle. Auch  hier
tut    sich    in    Deutschland   fuer    die    Funkamateure
erwartungsgemaess   nichts  -  dies   obwohl   beide   Laender
physikalisch unter ein und derselben Ionosphaere liegen.

Eine  neue  Amateurfunkverordnung will  das  Bundesministerium
fuer  Wirtschaft und Technologie machen - mit vielen  ziemlich
negativen  Aspekten  fuer  uns.  Die  AGZ  nahm  im  September
ausfuehrlich zum ersten Entwurf Stellung. Weiter gehen soll es
nun  erst  im ersten Quartal 2011 - mit neuen Gebuehrensaetzen
fuer  Pruefungen, Rufzeichenzuteilungen und anderes. Dann soll
es  einen  neuen ueberarbeiteten Text geben mit  der  erneuten
Moeglichkeit zur Stellungnahme.

Unter  anderem  die  AGZ konnte durch persoenliche  Gespraeche
waehrend   der  HAM  RADIO  in  Friedrichshafen  am   Bodensee
abwenden,  dass  die  auf  fuenf  Jahre  befristeten  und  nun
ablaufenden Clubstationsrufzeichen mit einbuchstabigem  Suffix
fuer  viel  Geld ganz neu von vorne beantragt werden  mussten.
Die Verlaengerung geschah nun kostenlos.

D-STAR   ist   in  Frankreich  illegal.  Dieser   fuer   einen
Experimentalfunkdienst   wirklich   schockierenden   Nachricht
mussten  wir uns im Juli stellen. Wir hoffen immer noch,  dass
unsere  funkenden Kollegen das dort irgendwann  abstellen  und
die  fadenscheinigen Begruendungen ihrer Regierung  wegraeumen
koennen.

Unklare  Mitgliederzahlen im Runden Tisch  Amateurfunk  traten
durch den Austritt der DIG e.V. im August offen zu Tage. Nicht
etwa   61000  gegenueber  dem  Deutschen  Bundestag  bis  dato
behauptete Personen werden vertreten, sondern deutlich weniger
als     50000.     Die    Auflistung    von    Doppel-     und
Mehrfachmitgliedschaften,   Mitgliedern   ohne   Wohnsitz   in
Deutschland  und  sogar verstorbener OM  und  YLs  fuehrte  zu
spuerbaren Irritationen.

Ein   TKG-Aenderungsgesetz  will  bis  Ende   Mai   2011   den
Frequenznutzungsplan        abschaffen         und         die
Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung umbenennen. In  einer
ausfuehrlichen Stellungnahme zeigte die AGZ Ende Oktober  auf,
dass    danach    im   Amateurfunkdienst   keine    belastbare
Frequenzzuteilung  mehr bestehen wuerde. Das Amateurfunkgesetz
verweist  zurzeit naemlich statisch auf das schon lange  nicht
mehr  existente Telekommunikationsgesetz des Jahres  1996  und
eben    auf    den    dann   auch   nicht   mehr    existenten
Frequenznutzungsplan. In unserer Sicht ist eine  gleichzeitige
Aenderung des AFuG unverzichtbar.

Wir  beklagen  am  Ende  des  Jahres  den  Komplettabriss  des
Kurzwellensenders Juelich. Eigentlich kein Amateurfunkthema  -
beruehren  tut  uns so etwas aber irgendwo doch. Traumantennen
gehen  zum Schrotthaendler und unsere jahrzehntelang  genutzte
und  bewaehrte  Technologie des Kurzwellenfunks  geraet  immer
mehr ins Abseits - jedenfalls in der oeffentlichen Meinung und
Wahrnehmung.

Zwoelf  Watt  SSB  bei  allgemein genehmigten  und  europaweit
harmonisierten  CB-Funkgeraeten bringt die 10-Watt-EIRP-Grenze
der   BEMFV   naechstes  Jahr  ins  Wanken  -  mit  moeglichen
Auswirkungen auch auf den Amateurfunkdienst. Der Gegensatz des
freien    europaeischen   Warenverkehrs   nebst    allgemeiner
Nutzungserlaubnis  und einer individuellen Standortgenehmigung
laesst  uns  hier  bestimmt  Spannendes  in  2011  und  danach
erwarten.

Der   Lacher   des  Jahres  fuer  uns  war  schliesslich   die
Oktoberausgabe der Vereinszeitschrift CQ DL, die das  Mousepad
der  AGZ  auf  einem  Fielddaytisch des DARC  e.V.  auf  ihrem
Titelbild    zeigte.    Da    funktioniert    offenbar     die
Qualitaetssicherung  nicht...  Noch  einmal   ein   kraeftiges
Dankeschoen seitens des Vorstands!

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hoererinnen und Hoerer,  Sie
sehen,  in  Summa  positiv kann man das Jahr  2010  eigentlich
nicht  bewerten. Neue beabsichtigte oder bereits  eingetretene
Einschraenkungen   und  Haengepartien   waren   statt   dessen
praegend.   Und  bei  all  dem  verstrickt  sich  Deutschlands
groesster  Amateurfunkverein auch  noch  in  eine  desastroese
Selbstverstaendnisdiskussion  mit  Ruecktritten   ohne   Ende.
Hoffen wir auf ein positiveres 2011, hoffen wir auf eine  gute
Aenderung  der  Amateurfunkverordnung und hoffen  wir  darauf,
dass wir auch weiterhin ohne Zweifel nach einer Aenderung  des
AFuG Frequenzen besitzen.

Aber  wer  weiss,  was  die Gerichte und  die  Umweltpolitiker
naechstes Jahr in ihren Koechern haben... Ich verspreche Ihnen
schon  jetzt,  es wird spannend. In diesem Sinne wuensche  ich
Ihnen  und Ihren Familien im Namen des Vorstands der  AGZ  ein
frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches und gesundes neues
Jahr!

Ralph, DC5JQ

Nicht  alles  war negativ. Wir beenden die letzte Ausgabe  von
HamRadio 2day in diesem Jahr mit der Wiederholung dieser  doch
ausnahmsweise  sehr  positiven  Meldung  unserer  Ausgabe  vom
letzten Sonntag.


DB0RKN WIEDER QRV

(rps)  Sie  erinnern sich: In HamRadio 2day Nr.  339  vom  21.
Februar  2010  berichteten wir ueber die  Abschaltung  unseres
Siebzigzentimeterrelais DB0RKN, das wegen Querelen  mit  einem
anderen  Verein  seinen Top-Standort auf der Vollrather  Hoehe
nahe  Grevenbroich  raeumen  musste.  Heute  freuen  wir   uns
mitteilen  zu koennen, dass ein neuer und sogar noch  besserer
Standort gefunden werden konnte. Seit dem Nachmittag  des  10.
Dezember   arbeitet  DB0RKN  wieder  auf  seiner  altbekannten
Ausgabefrequenz 439,250 MHz bei -7,6 MHz Ablage.  Die  Antenne
steht  265  Meter ueber dem Meeresspiegel in JO31HA.  Arbeiten
kann  man ueber das Relais nur mit einem Subaudioton von 131,8
Hz, der auch auf der Ausgabe mit ausgesendet wird. Ein 1750-Hz-
Rufton  ist  nicht erforderlich. Viel Spass beim  Ausprobieren
dieses  nun noch besser und weiter hoerbaren Relais! Uebrigens
- D-STAR und Echolink sind auch bereits in Planung.

http://www.db0rkn.de/


IN EIGENER SACHE

(rps)  Dies ist die letzte Ausgabe von HamRadio 2day in diesem
Jahr.  Die naechste Ausgabe erscheint voraussichtlich  am  16.
Januar 2011.


Vy 73 und einen schoenen vierten Advent,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch in Digital Audio im MP3-  und  AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

   * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!
 


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