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(c) AGZ e.V. 2001-2011 DL: HamRadio 2day 373-2011
3. Juli 2011
Autor und Redakteur
Ralph, DC5JQ
HAM-RADIO-MESSE FRIEDRICHSHAFEN: AMATEURFUNK LEBT
(rps) Aber es geht dennoch kontinuierlich abwaerts, wenn auch
nur langsam. Am letzten Wochenende fand am Bodensee wieder
Europas Nummer Eins bei den Amateurfunkmessen statt. Diesmal
fanden nur etwa 16.300 Besucher den Weg in die Hallen, letztes
Jahr waren es noch 16.800. Dagegen die Zahl des Jahres 2005:
18.000. Und in den Neunzigerjahren waren es noch weit mehr als
20.000 OM und YLs, die sich aufmachten in Richtung Bodensee.
Lesen bzw. hoeren Sie zu diesem Thema Auszuege aus der
aktuellen Pressemitteilung der Messegesellschaft
Friedrichshafen.
"Funkamateur-Freunde aus aller Welt sehen und
Informationen miteinander austauschen, sich mit aktuellen
Produkten eindecken und neue Eindruecke gewinnen: 16.300
Besucher zog es drei Tage lang auf die HAM RADIO 2011, um
sich bei 184 Ausstellern ueber Neuheiten zu informieren,
auf dem Flohmarkt den einen oder anderen Schatz zu
entdecken und an Vortraegen teilzunehmen. Viele Aussteller
zeigten sich in persoenlichen Gespraechen zufrieden mit
dem Geschaeftsverlauf. 'Der Deutsche Amateur-Radio-Club
setzt mit viel Liebe zum Detail jedes Jahr aufs Neue ein
Thema in den Fokus und ist ein bedeutender Partner der
Messe', betont Messechef Klaus Wellmann. So rueckte die
36. internationale Amateurfunk-Ausstellung die
Morsetechnik aktionsreich in den Mittelpunkt.
'Mit einer konstanten Ausstellerzahl und 16.300 Besuchern
aus aller Welt, wie Italien, England, aber auch Malaysia,
Japan, Katar und den USA, hat die HAM RADIO erneut ihre
fuehrende Position in Europa bestaetigt', hebt
Projektleiterin Petra Rathgeber hervor. 'Die Amateurfunk-
Ausstellung hat international einen hervorragenden Ruf in
der Branche, der uns anspornt, gemeinsam mit dem Deutschen
Amateur-Radio-Club (DARC) als Partner ein spannendes
Rahmenprogramm mit hoher Fachlichkeit zu kombinieren.' So
sorgte beispielsweise die Ballonmission am Samstag fuer
viel Aufsehen unter den Besuchern. 184 Aussteller gaben
einen Marktueberblick und zogen das Interesse der
Funkamateure auf sich. Auch der Flohmarkt mit rund 300
Anbietern erfreute sich grosser Beliebtheit. [...]
Das naechste Mal funkt die HAM RADIO vom 22. bis zum 24.
Juni 2012 aus Friedrichshafen. Weitere Informationen gibt
es im Internet unter www.hamradio-friedrichshafen.de."
Die AGZ war dieses Jahr in Friedrichshafen leider nicht
vertreten.
DIE SCHWEIZ HILFT
(rps) dem juengsten Funkamateur in Oesterreich. Obwohl der
damals zehnjaehrige Florian Zwingl die Pruefung fuer die
Amateurfunklizenz mit der hoechsten CEPT-Klasse erfolgreich
abgelegt hatte, verweigerten ihm die oesterreichischen
Behoerden aufgrund seines Alters die Teilnahmeerlaubnis am
Amateurfunkdienst und die Zuteilung eines eigenen Rufzeichens.
Als Florian vor drei Jahren seine Pruefung bestand, rechnete
auch sein Vater Michael Zwingl, OE3MZC, seines Zeichens
Praesident des Oesterreichischen Versuchssender-Verbandes
OEVSV, nicht damit, dass die Genehmigung fuer seinen Sohn aus
Altersgruenden verweigert wuerde.
Schliesslich erfuhr die ehemalige Sekretaerin des schweizer
Amateurfunkverbands USKA, Yvonne Thiemann, HB9ELF, von diesem
Umstand. Kurzerhand nahm sie Kontakt mit der dortigen
Regulierungsbehoerde BAKOM auf - und siehe da, in der Schweiz
gibt es keine solchen Bestimmungen und auch der auslaendische
Wohnsitz der Familie Zwingl stellte kein Problem dar.
So konnte Florian vor wenigen Tagen - gerade rechtzeitig zu
seinem dreizehnten Geburtstag - sein persoenliches Rufzeichen
HB9EUT in Empfang nehmen. Uebergeben wurde ihm die
Konzessionsurkunde des BAKOM durch den Praesidenten der IARU-
Region 1, Hans Blondeel Timmerman, PB2T, im Rahmen eines
Empfangs des DARC auf der HAM RADIO in Friedrichshafen.
Quelle: USKA
Kommentar des Redakteurs: Da waren sie aber ganz und gar nicht
charmant im sonst ach so galanten Wien... Mit HB9EUT darf
Florian nun in allen CEPT-Laendern voruebergehenden
Funkbetrieb machen und sich sogar bei festem Wohnsitz ein
Rufzeichen holen. Auch in Oesterreich?
NEUE CB-FUNK-ENTSCHEIDUNG DER CEPT IN KRAFT
(rps) Nun ist es eine veroeffentlichte Tatsache: Das ECC - das
Electronic Communications Committee - der CEPT hat am 24. Juni
die bisherigen Richtlinien zum CB-Funk in Europa aufgehoben
und durch die bereits angekuendigte neue Entscheidung ersetzt.
Wir berichteten am 12. Juni in HamRadio 2day Nr. 372 ueber die
Auswirkungen und neuen Randbedingungen fuer eine eventuelle
dritte Amateurfunkklasse in Deutschland.
Was ist nun konkret neu? Erstmals werden nicht nur FM, sondern
auch SSB und AM als europaweit harmonisierte und damit
ueberall zuzulassende Sendearten definiert. Bei FM bleibt es
bei den bekannten vier Watt Senderoutput, bei AM sind vier
Watt gemittelte Leistung entsprechend etwa einem Watt
Traegerleistung vorgesehen, bei SSB hingegen werden maximal 12
Watt PEP festgelegt. Die in ganz Europa freizugebenden
Frequenzen bleiben dagegen unberuehrt - es sind die bekannten
40 Kanaele bei 27 MHz. Darueber hinaus koennen die
Mitgliedsstaaten auf ihrem Territorium natuerlich individuell
weiteren Frequenzraum vorsehen, wie etwa die 80 Kanaele in
Deutschland.
Die neue CEPT-Entscheidung hat keine direkte
Rechtsverbindlichkeit fuer den Buerger. Sie soll allerdings
bis zum 1. Oktober 2011 von den Mitgliedsstaaten in das
nationale Recht umgesetzt werden. Bei uns wird dies die
Bundesnetzagentur im Rahmen einer Allgemeinverfuegung
irgendwann vornehmen; bis dahin muss gewartet werden. Einen
speziellen Aspekt dieser Umsetzung moechten wir an dieser
Stelle noch einmal betonen: Entscheidungspunkt Nr. 4 des ECC
lautet im englischen Original:
"CEPT administrations shall exempt Citizens' Band radio
equipment covered by the present Decision from individual
licensing".
Uebersetzt: "Verwaltungen der CEPT-Mitgliedsstaaten muessen CB-
Funkgeraete, die unter diese Entscheidung fallen, von einer
individuellen Genehmigungspflicht ausnehmen". Damit ist
jedwede Genehmigung gemeint - und nicht nur die
Frequenzzuteilung. Auch die oberhalb von 10 Watt effektiver
isotroper Strahlungsleistung in Deutschland eigentlich
notwendige Standortbescheinigung nach BEMFV mit ihren krassen
Herzschrittmachergrenzwerten gehoert in Sicht der AGZ dazu.
Auch sie darf nach dem Wortlaut der CEPT-Entscheidung bei CB-
Funkgeraeten trotz der nun europaeisch harmonisierten
Senderausgangsleistung von 12 Watt eigentlich nicht gefordert
werden, selbst wenn die benutzte Antenne einen hohen Gewinn
hat: eine echt harte Nuss fuer die Bundesnetzagentur... denn
es wuerde sich sofort die Frage der Gleichbehandlung stellen.
Eine Kritik in Richtung ECC muss an dieser Stelle jedoch
angebracht werden. Entscheidungspunkt Nr. 5, der die
Leistungen reguliert, spricht einerseits von "maximum radiated
power", also von einer Strahlungsleistung, und anderseits
davon, dass die 12 Watt SSB als "peak envelope power" gemessen
werden sollen. Das geht aber nur am Senderausgang, was
natuerlich im Widerspruch zu einer Strahlungsleistung steht,
bei der zudem im Text nicht zu erkennen ist, ob es sich um ERP
oder EIRP handeln soll.
Sie finden die neue CEPT-Entscheidung als PDF-Dokument in
englischer Sprache auf den Webseiten des European
Communications Office.
http://www.erodocdb.dk/Docs/doc98/official/pdf/ECCDEC1103.PDF
Vy 73,
Ralph, DC5JQ
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik
AGZ
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen und auch in Digital Audio im MP3- und AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.
--
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.
* Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *
73 de Hans!
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