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DHH841 > AGZ      17.07.11 09:20l 187 Lines 8380 Bytes #999 (360) @ BAY
BID : H7LDBO84100Q
Read: GAST
Subj: HamRadio 2day 374-2011
Path: FFLB0X<DBO841
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(c) AGZ e.V. 2001-2011              DL: HamRadio 2day 374-2011
                                                 17. Juli 2011
                               
                      Autor und Redakteur
                         Ralph, DC5JQ


REFLEX-STUDIE ZUR HANDY-GEFAEHRLICHKEIT GEFAELSCHT?

(rps)  Der Spiegel und die Sueddeutsche Zeitung deckten  diese
Woche   einen   Vorgang  mit  moeglicherweise   weitreichenden
Konsequenzen auf: Die so genannte "Reflex-Studie", die in  den
Jahren  2000  bis  2004  durchgefuehrt  wurde  und  die   eine
angebliche  Gefaehrlichkeit elektromagnetischer Strahlung  von
Mobilfunksystemen auch weit unterhalb geltender Grenzwerte zum
Ergebnis    hatte,    diese   Studie    beruht    mit    hoher
Wahrscheinlichkeit  zumindest  in  wesentlichen   Teilen   auf
manipulierten Roh- bzw. Experimentdaten.

Biologieprofessor  Alexander Lerchl, der sich  an  der  Jacobs
University  in Bremen seit Jahren kritisch mit der Erforschung
von  Handygefahren auseinandersetzt, fiel auf,  dass  eine  im
Jahre  2006  an  der Berliner Charite vorgelegte  Doktorarbeit
manipuliert wurde. Vor wenigen Wochen konnte Lerchl, der  auch
Mitglied der Strahlenschutzkommission der Bundesregierung ist,
die  Rohdaten der damaligen Doktorandin einsehen:  Daten,  die
nicht   ins  Bild  vom  gefaehrlichen  Handy  passten,  wurden
zurechtgerechnet, und Aufnahmen von geschaedigten Zellen waren
mitunter plumpe Faelschungen. Professor Lerchl ist vom Ausmass
schockiert.  Die Charite will die Doktorarbeit jetzt  zusammen
mit ihm einer eingehenden Pruefung unterziehen.

Die  Arbeit der jungen Aerztin war im Rahmen eines ehrgeizigen
Forschungsprojekts   entstanden:  Die  "Reflex-Studie"   hatte
seinerzeit  das Ziel, moegliche Schaedigungen des menschlichen
Erbguts  durch  Handystrahlung zu erforschen. Zwoelf  namhafte
Institute  in  ganz Europa beteiligten sich daran.  Finanziert
wurde  das  Projekt  mit Mitteln der Europaeischen  Union  und
bemerkenswerterweise  auch  mit  Geld   der   "Stiftung   fuer
Verhalten  und  Umwelt", einer Ausgruendung des "Verbands  der
Cigarettenindustrie", was natuerlich fuer Kritik sorgte und an
der Unabhaengigkeit der Studie kratzte.

Es  dauerte  nicht lange, bis das Reflex-Projekt beunruhigende
Ergebnisse zur Handynutzung praesentierte, die ueber  das  bis
dahin  in  Fachkreisen  fuer moeglich  Gehaltene  weit  hinaus
gingen. Demnach schaedige Handystrahlung das Erbgut von Zellen
tatsaechlich  schon  weit unterhalb der geltenden  Grenzwerte.
Die  Ergebnisse  konnten so allerdings nie von anderen  Labors
reproduziert    werden.   Auch   Studien   der   Medizinischen
Universitaet Wien gerieten bereits 2007 im Rahmen von "Reflex"
unter  harte  Kritik, weil die Dokumentation der Originaldaten
nicht   den   Regeln   der  guten  wissenschaftlichen   Praxis
entspreche  -  ein  schlicht vernichtendes Urteil  fuer  einen
Wissenschaftler.

Damit erscheinen Forderungen diverser Umweltgruppen, die  auch
fuer     Amateurfunkstellen    in    Deutschland     geltenden
Personenschutzgrenzwerte deutlich zu  verschaerfen,  in  einem
noch dubioseren Licht, als das bisher schon der Fall war.  Sie
koennen  einen  ausfuehrlichen  Bericht  ueber  die  aktuellen
Vorgaenge   im   Internetangebot  der  Sueddeutschen   Zeitung
nachlesen.

Quelle: Sueddeutsche Zeitung und Heise Online

http://www.sueddeutsche.de/wissen/umstrittene-
forschungsergebnisse-daten-zur-handystrahlung-gefaelscht-
1.1119068


ZWANZIG JAHRE OETZI - SONDERAKTION GEPLANT

(rps)  Diesen Sommer ist es zwanzig Jahre her, dass die  Mumie
Oetzi am Similaun in den Suedtiroler Alpen gefunden wurde.  Zu
diesem   Anlass  moechten  die  dortigen  Funkamateure   einen
interessanten  Event  organisieren.  Geplant  ist,  direkt  am
Fundort  von  Oetzi  -  also auf genau 3210  Meter  ueber  dem
Meeresspiegel  in  den  Oetztaler  Alpen  -  eine  Funkstation
aufzubauen,   um  auf  Kurzwelle  und  auf   UKW   an   diesem
archaeologisch bedeutsamen Ort QRV zu sein. Oetzi  wurde  1991
wenige   Meter   neben   der  oesterreichischen   Grenze   auf
suedtiroler Boden gefunden.

Diese   Aktion   ist  ganz  bestimmt  ein  Leckerbissen   fuer
unzaehlige  Funkamateure  aus dem  Nahbereich  sowie  auf  der
ganzen   Welt,   und  deren  Umsetzung  verlangt   eine   gute
Vorbereitung,  denn  der  Fundort  ist  nicht  gerade  einfach
zugaenglich. Sogar ein Sonderrufzeichen wurde beim Ministerium
in  Rom  angefragt  -  mit dem Wunsch, es auf  II3OTZI  (alias
Oetzi)  zu  genehmigen.  Ob  dies zugelassen  wird,  ist  noch
ungewiss.

Leider kann der genaue Termin noch nicht mitgeteilt werden, da
er  sehr  vom  Wetter abhaengt. Voraussichtlich  wird  es  ein
Wochenende zwischen dem 15. Juli und dem 15. August 2011 sein.
Organisiert  wird  das ganze vom Dolomites Radio  Club  (DRC),
dessen Homepage als Kommunikationsplattform verwendet wird:

                          www.drc.bz.

Details koennen dort aktuell nachgelesen werden.

Quelle: Dolomites Radio Club


EU-PARLAMENTSAUSSCHUSS: EINHEITLICHE FREQUENZPOLITIK NOETIG

(rps)  Der  einflussreiche Ausschuss fuer Industrie, Forschung
und  Energie des Europaeischen Parlaments hat am 7. Juli  eine
Resolution verabschiedet, die einen direkten Einfluss auf  die
Positionen   der  EU-Mitgliedsstaaten  waehrend   der   Anfang
naechsten Jahres in Genf stattfindenden Weltfunkkonferenz WRC-
2012  der  ITU nimmt. Europa soll demnach kuenftig  mit  einer
Stimme  sprechen  und natuerlich auch entsprechend  abstimmen.
Dabei sollen die Inhalte der Frequenzpolitik der Europaeischen
Kommission  umgesetzt werden. Die Kommission -  also  die  EU-
Regierung   -   soll   in   Zukunft  eine   Mittlerrolle   bei
Verhandlungen von Mitgliedsstaaten mit Staaten ausserhalb  der
EU  spielen.  Nicht  nur das, zukuenftig soll  die  bis  jetzt
lediglich  beobachtende Rolle der Europaeischen Union  in  der
Internationalen Fernmeldeunion ITU ueberdacht und in  Richtung
einer  Vollmitgliedschaft mit eigenem  Stimmrecht  umgestaltet
werden.

Bis    jetzt    sind   alle   EU-Staaten   noch   unabhaengige
Einzelmitglieder  der  ITU. Sie koordinieren  sich  ueber  die
Europaeische   Konferenz  der  Verwaltungen  fuer   Post   und
Telekommunikation - kurz CEPT -, in der insgesamt 48  Laender,
also  nicht  nur  EU-Staaten, vertreten  sind.  Das  will  der
Industrieausschuss des Europaeischen Parlaments  nun  aendern.
Von  besonderer  Bedeutung  ist fuer  ihn  der  Sektor  mobile
digitale  Kommunikation:  Themen wie  zusaetzliche  Frequenzen
fuer  den  Netzzugang  im  Rahmen der so  genannten  Digitalen
Dividende  und fuer das satellitengestuetzte Navigationssystem
Galileo stehen dabei im Vordergrund.

Die   Veraenderung  weg  von  nationalen  Hoheiten   bei   der
Frequenzpolitik hin zu einer Zustaendigkeit der  Europaeischen
Union  -  vielleicht  sogar mit einer  Richtlinienkompetenz  -
wuerde natuerlich auch den Amateurfunkdienst beruehren. Um  so
wichtiger  erscheint  es  der AGZ, Bruessel  als  einen  immer
bedeutender werdenden Akteur zu betrachten. Der Ausschuss fuer
Industrie,  Forschung und Energie des Europaeischen Parlaments
jedenfalls   hat  seine  Ziele  klar  definiert:  Einheitliche
Frequenzzuweisungen in der gesamten EU, und  damit  natuerlich
als   direkte   Folge  eine  Staerkung  und   Ausweitung   des
europaeischen      Binnenmarktes      im      Bereich      der
Kommunikationstechnologien. Vorsitzender des  Ausschusses  ist
der  rheinlaendische  Politiker und Europaabgeordnete  Herbert
Reul, CDU, aus Leichlingen. Sie finden den Resolutionstext  im
Internetangebot des Europaeischen Parlaments,  zurzeit  leider
nur in englisch.

Quelle: Europaeisches Parlament und Heise Online

http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/itr
e/dv/871/871325/871325_consolidated_text_en.pdf


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch in Digital Audio im MP3-  und  AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

  * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!
 


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