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DHH841 > AGZ      24.07.11 09:15l 185 Lines 8440 Bytes #999 (360) @ BAY
BID : O7LDBO84100P
Read: GAST DHH841
Subj: HamRadio 2day 375-2011
Path: FFLB0X<DBO841
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(c) AGZ e.V. 2001-2011              DL: HamRadio 2day 375-2011
                                                 24. Juli 2011
                               
                      Autor und Redakteur
                         Ralph, DC5JQ


DB0RKN WIEDER IN DER LUFT

(rps)  Das Siebzigzentimeterrelais DB0RKN in Grevenbroich  bei
Duesseldorf   war   vor  einiger  Zeit  durch   einen   kurzen
Stromausfall   stillgelegt  worden:  Nicht  alle   Komponenten
schalteten  sich ordnungsgemaess wieder ein, als  die  Energie
wieder  zur  Verfuegung stand. Das ist nun behoben und  DB0RKN
ist  wieder  wie gewohnt mit starkem Signal in FM auf  439,250
MHz   im  westlichen  NRW  zu  hoeren  und  zu  arbeiten.  Zur
Erinnerung:  Man benoetigt einen CTCSS-Subaudioton  von  131,8
Hz. Dank geht an Joerg, DG1JC.


RESTRIKTIVE STRAHLENSCHUTZGESETZE IN FLANDERN

(rps)  Der  britische Amateurfunkverband RSGB berichtet  diese
Woche  ueber eine gefaehrliche Entwicklung in Flandern,  einem
teilautonomen Gebiet von Belgien. Demnach gelten  seit  Januar
ziemlich   einschneidende   Regeln   fuer   ausnahmslos   alle
Senderbetreiber.  Funkamateure werden  dort  in  keiner  Weise
besser  gestellt  und  bekommen keinerlei Erleichterungen.  So
muss  jede Amateurfunkstelle ueber eine amtliche Bescheinigung
verfuegen, die bei einer jedweden Aenderung von Antennenanlage
oder  Sendersystem  erneut  zum  Preis  von  jeweils  75  Euro
beantragt werden muss. Der Funkamateur muss zudem detaillierte
und  aktuelle  Informationen ueber  seine  Anlage  beim  Staat
deponieren.  Dazu  kommen Grenzwert- und  Berechnungsvorgaben,
die  auf  einem typischen Grundstueck in einem Wohngebiet  die
Senderausgangsleistungen  deutlich unter  100  Watt  druecken.
Damit  ist  weltweiter Amateurfunkverkehr in den  allermeisten
Situationen nicht mehr durchfuehrbar.

KOMMENTAR

(rps)   Flandern  geht  einen  Weg,  der  den  experimentellen
Amateurfunk  auf  die  kalte  Tour  verbietet.  Die   aktuelle
Entwicklung   ist   fuer   unsere   Kollegen   dort   schlicht
existenzgefaehrdend.  Eine weitere Recherche  zeigt  naemlich,
dass  fuer Zuwiderhandlungen extrem hohe Geldbussen  drohen  -
und  dass am Ende sogar der Gefaengnisaufenthalt stehen  kann.
Unter diesen Bedingungen ist Amateurfunk als Privatmann und in
einer  Familienumgebung nicht mehr betreibbar. Dem  belgischen
Amateurfunkverband UBA ist es nicht ansatzweise gelungen, hier
die  Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und  diese  vor
Willkuermassnahmen  des  Staates  zu  schuetzen.  Schliesslich
sendet eine Amateurfunkstelle nicht rund um die Uhr, wie  dies
andere  Dienste  tun  - und hat damit ein deutlich  geringeres
Gefaehrdungspotenzial. Ich glaube, das kann uns in Deutschland
nicht  egal sein; gleiches gilt fuer die Funkamateure in allen
anderen Mitgliedsstaaten der Europaeischen Union.

Soll  etwa  der  Kontakt  zum Ausland  mit  diesen  Massnahmen
unterbunden  werden?  Der  Fall  Flandern  ist  ein   weiteres
Argument mehr, den Amateurfunk ebenso auf europaeischer  Ebene
einheitlich   zu   regulieren   wie   das   Rechtsgebiet   des
Personenschutzes   in   elektromagnetischen    Feldern.    Das
Ausscheren   einzelner   Laender  oder   gar   Provinzen   mit
Autonomierechten   kann   hier   naemlich   zum   Aufbau   von
Handelshemmnissen  fuehren,  die  das  Europaeische  Parlament
durch  eine  einheitliche  EU-Frequenzpolitik  gerade  abbauen
will.  Dabei  allein an die Frequenznutzung zu denken  ist  in
meiner   Sicht   allerdings   zu   kurz   gesprungen.   Andere
Rechtsgebiete  -  wie  hier  der  Personenschutz   -   muessen
ebenfalls  mit einbezogen werden, wenn sie geeignet sind,  den
freien  Warenverkehr zu behindern - etwa,  weil  sich  niemand
mehr  Amateurfunkgeraete und Antennen kaufen  will  -  mangels
entsprechender Betaetigungsmoeglichkeiten.

Ralph, DC5JQ


NIEDERLANDE: SENDETURM EINGESTUERZT

(rps) Super-GAU bei der terrestrischen Rundfunkversorgung  der
Niederlande - bemerkenswerte Dinge haben sich vorletzte  Woche
in  diesem  Land  ereignet:  Gleich  bei  zwei  wichtigen  und
weitreichenden  Grundnetzsendern  des  Rundfunks  kam  es   zu
Kabelbraenden   und  Abschaltungen.  Ein  Sendemast   stuerzte
aufgrund  der  Hitze  und des dadurch bedingten  Risses  eines
Abspannseils sogar vollstaendig ein. In Folge kam  es  zu  der
bislang  einmaligen Situation, dass der oeffentlich-rechtliche
Rundfunk  in  weiten Teilen der Niederlande  ueberhaupt  nicht
mehr auf UKW zu empfangen war.

Mittlerweile    wird    in    diversen    Diskussionen     den
Privatisierungsbestrebungen  der  niederlaendischen  Regierung
die   Schuld  gegeben:  Denn  Grundstueck,  Mast,  Sender  und
Antennen  ein  und  derselben Anlage  haben  heute  oft  viele
unterschiedliche  Eigentuemer bzw. Verantwortliche.  In  Folge
gaebe  es  ein Kommunikations- und Organisationschaos:  Keiner
wisse  mehr,  was die andere Firma gerade tut,  was  zu  einer
Vernachlaessigung der Sicherheit auf den Sendetuermen gefuehrt
habe   und   was  eine  integrale  Beurteilung  der   gesamten
Sendeanlage  kaum  mehr zuliesse. Lesen  bzw.  hoeren  Sie  zu
diesem  Thema einen Beitrag, den wir dem Medienmagazin  "Radio
News"  des  Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB)  vom  17.  Juli
entnehmen.

    "Die Sendeanlage Hoogersmilde, etwa 40 km suedwestlich von
    Groningen,  wurde am 15. Juli 2011 durch  einen  Brand  im
    Bereich ihrer Antennen zerstoert. Gegen 15:30 Uhr zerbrach
    der  220  Meter lange Antennentraeger, der  auf  einem  80
    Meter  hohen Betonturm montiert war. Die betroffenen  UKW-
    Frequenzen   wurden   vorerst   auf   anderen   Standorten
    aufgeschaltet,  die jedoch teilweise 40 km  entfernt  sind
    und  damit  keinen  adaequaten Ersatz bieten  koennen.  In
    Groningen  ist praktisch kein UKW-Empfang der landesweiten
    oeffentlich-rechtlichen Hoerfunkprogramme mehr moeglich.
    
    Zuvor  war  in  der  Nacht zum 15. Juli 2011  bereits  ein
    aehnliches  Feuer  auf  der  Sendeanlage  Ijsselstein  bei
    Utrecht ausgebrochen, erlosch dann aber wieder von selbst.
    Unter   dem   Eindruck   der   dramatischen   Bilder   aus
    Hoogersmilde wurden diese Sender gegen 16:30 Uhr ebenfalls
    abgeschaltet.  Sie  sollten im Laufe  des  17.  Juli  2011
    wieder  in  Betrieb  gehen,  was  sich  anscheinend   aber
    verzoegert. Zum Ausgleich wird die Informationswelle Radio
    1  seit  dem 15. Juli 2011 17:00 Uhr ueber die Mittelwelle
    747   kHz   ausgestrahlt.  Das  bislang  hier  verbreitete
    Mittelwellenprogramm   Radio  5   hat   seinen   primaeren
    Verbreitungsweg damit vorerst verloren."

Soweit  die "Radio News" vom RBB. Mittlerweile ist Ijsselstein
mit stark reduzierter Strahlungsleistung wieder in Betrieb und
eine  ganze Reihe von schwaecheren Notsendern wurde im  Norden
und  in  der Mitte des Landes in Betrieb genommen. Der Vorgang
hat bereits zu parlamentarischen Anfragen in Den Haag gefuehrt
und  wird sicherlich noch fuer weiteren politischen Wirbel  in
den  Niederlanden sorgen. Im Internet gibt es eine Fuelle  von
Berichten    und   Diskussionen   ueber   dieses    Thema    -
einschliesslich  beeindruckender Fotos  und  Videos,  die  den
spektakulaeren  Einsturz von Smilde live  dokumentiert  haben.
Geruechteweise  hat  man  an beiden  Standorten  mit  hoeheren
Senderleistungen  experimentiert, die die Koaxkabel  eventuell
nicht   verkraften  konnten.  Der  offizielle   Unfall-   bzw.
Schadensbericht duerfte sicher spannend werden.

http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio
_news/radionews_2011_07_17.html

http://www.youtube.com/watch?v=Qs40jo_4tr4


IN EIGENER SACHE

(rps)  HamRadio 2day geht in die Sommerpause. Unsere  naechste
Ausgabe erscheint voraussichtlich am 28. August. Wir wuenschen
unseren  Lesern  und  Hoerern einen  schoenen  und  erholsamen
Sommer!


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch in Digital Audio im MP3-  und  AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

  * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!
 


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