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(c) AGZ e.V. 2001-2012 DL: HamRadio 2day 387-2012
15. Januar 2012
Autor und Redakteur
Ralph, DC5JQ
EIN GUTES UND ERFOLGREICHES NEUES JAHR
(rps) wuenschen Ihnen, liebe Zuhoerer und Leser von HamRadio
2day, die Redaktion und der Vorstand der AGZ e.V. Willkommen
zur ersten Ausgabe unseres Amateurfunkmagazins in 2012. Ein
Jahr mit spannenden und interessanten Ereignissen steht dem
deutschen Amateurfunkdienst ins Haus, gemeint sind etwa die
Weltfunkkonferenz der ITU mit ihrer anstehenden Entscheidung
fuer eine weltweite Mittelwellenzuweisung und ein neues
Amateurfunkgesetz, das nun endlich auf die Zielgerade geht.
Gemeint sind aber auch negative Dinge wie das rein nationale
Verschaerfungsgesetz fuer EMVG und FTEG und eine neue EMV-
Richtlinie der Europaeischen Union, die alles noch enger
machen koennte als bisher. Bleiben Sie am Puls der
Amateurfunkzeit - und lesen bzw. hoeren Sie auch dieses Jahr
regelmaessig HamRadio 2day.
Ralph, DC5JQ
DIE WELTFUNKKONFERENZ 2012 DER ITU STARTET
(rps) am 23. Januar in Genf. Morgen schon beginnt jedoch die
"Radio Communication Assembly" - eine Versammlung, die die
eigentliche Konferenz vorbereiten soll. Die WRC 2012 endet am
17. Februar. Fuer den Amateurfunk wichtig ist ihr
Tagesordnungspunkt 1.23, der eine weltweite Sekundaerzuweisung
im Mittelwellenbereich zum Thema hat. Zur Diskussion steht
aktuell der Frequenzbereich 472 bis 480 Kilohertz mit bis zu
fuenf Watt effektiver isotroper Strahlungsleistung. Dieser
Vorschlag der europaeischen CEPT hat schon im Vorfeld eine
breite internationale Unterstuetzung erfahren. Wir haben
bereits oft ueber dieses Thema berichtet und halten Sie
natuerlich auch weiterhin auf dem Laufenden.
http://www.itu.int/ITU-R/index.asp?category=conferences
&rlink=wrc-12&lang=en
NEUES AMATEURFUNKGESETZ
(rps) Viel zu lange reden wir schon darueber. Was ist der
Stand der Dinge? Eigentlich hatte uns das Bundesministerium
fuer Wirtschaft und Technologie bereits fuer Ende September
2011 einen ersten Referentenentwurf versprochen. Daraus wurde
nichts. Jetzt handelt man den Termin Mitte bis Ende Februar
2012, an dem den Verbaenden und den betroffenen Kreisen ein
erster Text zur Stellungnahme vorliegen wird. Ueber dessen
Inhalte ist bis heute nichts bekannt geworden.
ENTRY LEVEL LICENCE NICHT VERSCHOBEN
(rps) Durch die Amateurfunkmedien geisterte in der Woche vor
Weihnachen die Nachricht, die Entry Level Licence sei bei uns
"auf unbestimmte Zeit verschoben". Man berief sich auf eine
Quelle in der Bundesnetzagentur. Die Meldung entspricht nach
Ruecksprache mit dem zustaendigen Bundesministerium fuer
Wirtschaft und Technologie in dieser Wortwahl nicht den
Tatsachen. Vielmehr sei bereits seit laengerer Zeit
vereinbart, die Entscheidung fuer oder gegen eine dritte
Amateurfunkklasse in Deutschland im Rahmen einer neuen
Amateurfunkverordnung zu treffen, die aus rechtssystematischen
Gruenden natuerlich erst nach einem neuen Amateurfunkgesetz
angegangen werden kann. Insofern ist nichts "unbestimmt
verschoben", sondern die zeitliche Abfolge der einzelnen
Schritte ist klar definiert.
AGZ und RTA haben sich schon vor einiger Zeit nicht nur
fachlich fuer die Einfuehrung einer neuen Einsteigerklasse
ausgesprochen, sondern auch gestuetzt auf eine klare Mehrheit
unter ihren Mitgliedern. Hintergrund ist die Tatsache, dass
die letzte Novellierung der Amateurfunkverordnung die heutige
Zeugnisklasse E in ihren Rechten deutlich angehoben hat, man
denke nur an den Kurzwellenzugang und das Anheben der
Senderleistung auf bis zu 100 Watt. Einher ging folgerichtig
die Anhebung des Pruefungsniveaus. Dieses entspricht heute
gemaess der europaeischen CEPT-Definition nicht mehr dem
Niveau einer Einsteigerklasse, sondern dem einer mittleren
Lizenzklasse, einer so genannten Novice oder Intermediate
Licence: Grund genug also um zu handeln.
QSL-KARTEN-MONOPOL GEBROCHEN
(rps) Jahrzehntelang galt das Dogma, die IARU - also der
internationale Verband von Amateurfunkvereinen - liesse nur
maximal einen Club pro Staat zum weltweiten QSL-
Kartenaustausch zu. Mit dieser fuer rein private Strukturen
nicht hinnehmbaren und fast schon als planwirtschaftlich zu
bezeichnenden Situation haben in Suedtirol nun der Dolomites
Radio Club (DRC) und der Verein CISAR gemeinsam Schluss
gemacht. Im Dezember teilten die dortigen Vorstaende ihren
Mitgliedern mit Freude mit, einen Weg gefunden zu haben, die
QSL-Karten direkt ueber DRC und CISAR vor Ort auszutauschen.
Hierfuer wurde mit dem Schweizer Amateurfunkverein USKA eigens
ein Vertrag abgeschlossen. Das bisherige Monopol des
italienischen Vereins ARI ist damit beendet.
Konkret gibt man - wie praktisch bei jedem Amateurfunkverein -
die ausgehenden Karten im Vereinslokal ab. Eingehende Karten
muessen mit dem Zusatz "via HB9CQL" versehen werden, damit sie
richtig ankommen. Dies sollte im Funkgespraech und auf den
relevanten Internetseiten - wie etwa qrz.com - deutlich
gemacht werden. Abholen kann man seine eingegangenen Karten
wie allgemein ueblich auch im Clublokal beim Vereinsabend.
Das lobenswerte suedtiroler Vorgehen koennte Modellcharakter
fuer andere kleinere Vereine haben, auch in Deutschland. Wir
werden in der AGZ darueber nachdenken. Mehr dazu finden Sie im
Internet auf den Webseiten des Dolomites Radio Club - wo man
wie jedes Jahr um diese Zeit auch wieder die Meldung ueber die
provokant niedrigen Amateurfunkgebuehren in Italien lesen
kann: Ganze fuenf Euro im Jahr kostet dort der Amateurfunk
gegenueber dem Staat trotz Wirtschaftskrise - einfach
traumhaft im Vergleich zum Ende letzten Jahres berichteten
Bemuehen des deutschen Staates, seinen Funkamateuren noch mehr
bis bislang in die Tasche zu greifen.
http://www.drc.bz/wordpress/?p=4021
EIN DAENISCHES SONDERRUFZEICHEN
(rps) gibt es aus Anlass der Praesidentschaft der
Europaeischen Union. Daenemark hat dort im ersten Halbjahr
2012 den Hut auf. Deshalb ist im Amateurfunk nun bis zum 30.
Juni ein Sonderrufzeichen aktiv: 5P12EU lautet es. Mehr
Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.5p12eu.dk.
NIEDERLANDE MIT NEUEN AMATEURFUNKFREQUENZEN
(rps) Wieder einmal zeigt uns das europaeische Ausland, wo es
langgeht. In den Niederlanden besitzen alle Funkamateure mit
der hoechsten CEPT-Genehmigungsklasse seit dem 1. Januar 2012
die Erlaubnis, das Viermeterband zu nutzen. Im Bereich 70,0
bis 70,5 MHz darf mit bis zu 50 Watt PEP gesendet werden. Auch
die Mittelwelle duerfen unsere Nachbarn bereits jetzt nutzen -
und zwar von 501 bis 504 kHz mit 100 Watt ERP und
Schmalbandmodes wie etwa Morsetelegrafie und PSK.
Dagegen nicht zu verstehen und noch viel weniger zu
akzeptieren ist die Entscheidung der niederlaendischen
Regierung, fuer diese beiden neuen Frequenzbaender Duplex- und
Crossbandbetrieb zu untersagen. Damit wird eine Kommunikation
ueber die Landesgrenzen hinaus massiv erschwert oder sogar
ganz unterbunden. Diese Regelung steht in krassem Widerspruch
zu den auch international - etwa in der VO-Funk -
niedergelegten Zielen des Amateurfunkdienstes - und das sind
Voelkerverstaendigung und das wissenschaftlich-technische
Experiment.
Es ist unangenehm und befremdlich lernen zu muessen, dass
mitten in Europa - sogar zwischen Gruendungsstaaten der EU -
derartige Barrieren neu aufgebaut werden, zudem selbst die
Europaeische Kommission unter dem Begriff "Frequenznutzung"
nur das Senden versteht und nicht das Empfangen. Hier muss in
den Niederlanden zeitnah eine Aenderung eintreten!
http://www.veron.nl/hb-info/hb-info_secretariaat.html#70mhz-
500khz
NACHTAUSSENDUNG
(rps) Wir erinnern noch einmal an unsere Nachtaussendung:
Jeden Sonntagabend um 23 Uhr Ortszeit senden wir HamRadio 2day
in der Naehe von 3750 kHz im Achtzigmeterband. Standort der
Sendeanlage ist Moenchengladbach.
Vy 73,
Ralph, DC5JQ
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik
AGZ
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen und auch in Digital Audio im MP3- und AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.
--
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.
* Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins Packet-Radio uebernommen *
73 de Hans!
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